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Katrin Böhning-Gaese in den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen

Katrin Böhning-Gaese in den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese
Foto: Peter Kiefer

Die Biodiversitätsforscherin und Senckenberg-Professorin Katrin Böhning-Gaese ist in den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen worden. Das Gremium berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitsstrategie, gibt Stellungnahmen heraus und gestaltet so die Bewusstseinsbildung und öffentliche Debatte zum Thema Nachhaltigkeit mit. Katrin Böhning-Gaese erforscht die Auswirkungen des Klima- und Landnutzungswandels auf Ökosysteme. Seit 2015 ist sie Mitglied der Leopoldina und hier in der Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie aktiv.

In ihrer Forschung untersucht Katrin Böhning-Gaese den Einfluss des Klima- und Landnutzungswandels auf Lebensgemeinschaften von Tieren sowie Ökosysteme mit ihren vielfältigen Leistungen für den Menschen. So will sie Wissen und Lösungen erarbeiten, die zur Entwicklung einer nachhaltigen Beziehung zwischen Natur und Mensch beitragen. Sie erforscht die Bedeutung von Vögeln für die Samenausbreitung und Bestäubung von Pflanzen. Ihr Ziel ist es, vorhersagen zu können, wie sich Ökosysteme durch Umweltveränderungen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln werden.

Ihre Berufung in den Rat für Nachhaltige Entwicklung versteht Katrin Böhning-Gaese auch als Stärkung des Aspekts der Biodiversität innerhalb des Gremiums. „Biodiversität rückt immer mehr aus der Peripherie ins Zentrum der politischen und öffentlichen Debatte“, heißt es in einer Mitteilung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Die Biologin hat an der Universität Tübingen studiert und wurde dort 1993 promoviert. Von 1993 bis 1996 war sie als Postdoktorandin am Max‐Planck‐Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen und von 1996 bis 2001 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen tätig. Böhning-Gaese habilitierte sich an der Universität Tübingen im Jahr 1999 im Fach Zoologie. Nach neun Jahren als Professorin für Ökologie an der Johannes Gutenberg‐Universität Mainz folgte sie 2010 dem Ruf an die Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seitdem ist sie ebenfalls Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt am Main. 2015 wurde Katrin Böhning-Gaese Mitglied der Leopoldina in der Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie. Von 2017 bis 2021 war sie außerdem Vizepräsidentin der Leibniz-Gemeinschaft. Für ihre Forschung wurde Katrin Böhning-Gaese mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 1999 erhielt sie ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). 2021 wurde ihr von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gemeinsam mit Hans Joosten der Deutsche Umweltpreis zuerkannt.

Neben Katrin Böhning-Gaese gehören dem Rat für Nachhaltige Entwicklung 14 Personen des öffentlichen Lebens aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an. Als unabhängiges Gremium berät der Rat die Bundesregierung zu Fragen der Nachhaltigkeitspolitik. Er führt eigene Projekte durch und gibt Impulse für den gesellschaftlichen wie politischen Diskus zu diesem Thema. Seit 2001 wird er alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen.