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Katrin Böhning-Gaese mit dem Deutschen Umweltpreis 2021 ausgezeichnet

Katrin Böhning-Gaese mit dem Deutschen Umweltpreis 2021 ausgezeichnet

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese
Foto: Peter Kiefer

Die Biologin Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, erhält den Deutschen Umweltpreis 2021 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Katrin Böhning-Gaese wird damit für ihre Forschung zur Bedeutung der biologischen Vielfalt im System Erde–Mensch geehrt. Überreicht wird ihr die Auszeichnung, die sie sich mit dem Moorforscher Hans Joosten teilt, am 10. Oktober von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Biologin ist seit 2015 Mitglied der Leopoldina.

Katrin Böhning-Gaese untersucht den Einfluss des Klima- und Landnutzungswandels auf Lebensgemeinschaften sowie Ökosysteme mit ihren vielfältigen Leistungen für den Menschen. Ziel ihrer Forschung ist es, Wissen und Lösungen zu erarbeiten, die zur Entwicklung einer nachhaltigen Beziehung zwischen Natur und Mensch beitragen. Sie erforscht die Bedeutung von Vögeln für die Samenausbreitung und Bestäubung von Pflanzen. Ihr Ziel ist es, vorhersagen zu können, wie sich Ökosysteme durch Umweltveränderungen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln werden.

Die Biologin hat an der Universität Tübingen studiert und wurde dort 1993 promoviert. Von 1993 bis 1996 war sie als Postdoktorandin am Max‐Planck‐Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen und von 1996 bis 2001 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen tätig. Böhning-Gaese habilitierte sich an der Universität Tübingen im Jahr 1999 in Zoologie. Nach einer Professur an der Johannes Gutenberg‐Universität Mainz folgte sie 2010 dem Ruf an die Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2010 ist sie ebenfalls Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt am Main.

Seit 2015 ist Katrin Böhning-Gaese Mitglied der Leopoldina in der Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie. Im selben Jahr wurde sie auch zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ernannt. Im Jahr 1999 wurde die Biologin mit dem Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geehrt. Von 2012 bis 2015 war sie Sprecherin des DFG‐Fachkollegiums Zoologie. Seit 2017 ist Katrin Böhning-Gaese Vizepräsidentin der Leibniz-Gemeinschaft.

Der mit 500.000 Euro dotierte Deutsche Umweltpreis wird seit 1993 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verliehen. Er würdigt herausragende Leistungen, die zum Schutz der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft die Umwelt deutlich entlasten werden. Mit der Auszeichnung wurden in den vergangenen Jahren mehrere Leopoldina-Mitglieder bedacht. So erhielten ihn bereits die Meeresforscherin und Mikrobiologin Antje Boetius (2018), die Bodenkundlerin Ingrid Kögel-Knabner (2019), der Ökonom Ottmar Edenhofer (2020) und der Nachhaltigkeitsforscher Johan Rockström (2015).