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Stefanie Dehnen mit Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet

Für ihre Forschungserfolge in der anorganischen Molekülchemie erhält die Marburger Professorin Stefanie Dehnen den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2022. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) würdigt damit ihre Beiträge zur Synthese neuartiger Metallcluster sowie deren Anwendung für Energiespeicherung und -transfer. Die Auszeichnung gilt als wichtigster Forschungsförderungspreis in Deutschland.

Stefanie Dehnen ist Chemikerin und Materialforscherin. Sie beschäftigt sich mit der Synthese sowie der experimentellen und quantenchemischen Untersuchung von Cluster- und Netzwerkverbindungen. Clusterverbindungen können zur Lösung entscheidender Zukunftsprobleme wie Energietransfer und -speicherung oder nachhaltiger Synthese beitragen. Die größte Herausforderung der Clusterchemie liegt in der kontrollierten Synthese. Durch ihren innovativen, transdisziplinären Ansatz prägt die Arbeitsgruppe von Stefanie Dehnen die moderne Clusterchemie seit einigen Jahren weltweit. So entwickelte sie einen neuartigen Syntheseansatz für das Design und die Erzeugung maßgeschneiderter Cluster sehr unterschiedlicher Größen und Formen, den sie mit quantenchemischen Analysen verbindet. Aufgrund ihrer Forschung ist es möglich, eine Vielzahl neuartiger Verbindungen und Materialien herzustellen, die spannende Eigenschaften zeigen, darunter die besten bekannten Ionenleiter.

Nach ihrem Chemiestudium an der Universität Karlsruhe wurde Stefanie Dehnen 1996 promoviert. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am heutigen Karlsruher Institut für Technologie (KIT) tätig. Nach ihrer Habilitation 2004 blieb sie der Universität Karlsruhe als Privatdozentin treu. 2005 folgte sie schließlich dem Ruf auf eine Professur für Anorganische Chemie an der Philipps-Universität Marburg, wo sie bis heute Professorin ist. Seit 2016 ist sie Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. 2020 ernannte sie die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina zu ihrem Mitglied. Für ihre Forschung erhielt Stefanie Dehnen eine Reihe an Preisen. 2005 war sie Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und erhielt im gleichen Jahr den Landeslehrpreis des Landes Baden-Württemberg. 2018 wurde sie von der Philipps-Universität Marburg für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft ausgezeichnet. 2020 erhielt sie den Alfred-Stock-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben und gilt als wichtigster Forschungsförderungspreis in Deutschland. Er würdigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Wissenschaftsgebiete. Das Preisgeld von je 2,5 Millionen Euro können sie bis zu sieben Jahre lang für ihre künftige Forschung verwenden. Unter den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger finden sich mehrere Leopoldina-Mitglieder. So erhielten neben Emmanuelle Charpentier und Benjamin List auch Asifa Akhtar, Elisabeth André, Rolf Müller und Volker Springel die renommierte Auszeichnung.