Der Senat der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina hat Herbert Gleiter, wissenschaftliches Mitglied des Instituts für Nanotechnologie am Forschungszentrum Karlsruhe, zum Präsidiumsmitglied gewählt. Die fünfjährige Amtszeit von Herbert Gleiter begann am 1. März 2007.
Herbert Gleiter, geb. 1938, ist seit 1999 Mitglied der Leopoldina und gehört der Sektion Physik an. Nach seiner Promotion im Jahr 1966 an der Universität Stuttgart war er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen (1966/67) und Research Fellow an der Harvard University, Cambridge, USA (1967/70), bevor er sich im Jahr 1970 in Werkstoffwissenschaften an der Universität Bochum habilitierte. Nach einer Gastprofessur am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, USA (1971) wurde er im Jahr 1972 Professor für Werkstoffwissenschaften an der Universität Bochum und im Jahr 1973 an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken. Im Jahr 1994 wurde Herbert Gleiter Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Karlsruhe und war dort von 1998 bis 2006 Geschäftsführender Direktor des Instituts für Nanotechnologie. Im Jahr 2004 erhielt er eine K.P. Chao Professor, Zhejiang University, Hangzhou, VR China, und wurde im Jahr 2005 Distinguished Scholar der Korean Research Foundation. Seit 2006 ist er Wissenschaftliches Mitglied des Instituts für Nanotechnologie am Forschungszentrum Karlsruhe.
Herbert Gleiter hat zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, u.a. im Jahr 1988 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), im Jahr 1993 den Max-Planck-Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft, im Jahr 2000 die Heisenberg-Medaille der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, im Jahr 2006 die Humboldt-Medaille der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und erst kürzlich im Jahr 2007 die Gold-Medaille der Acta Materialia. Seit 1994 ist er Ehrenmitglied der Materials Research Society of India, seit 2004 Mitglied der US National Academy of Engineering, seit 2004 Auswärtiges Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences und seit 2006 Auswärtiges Mitglied der Indian National Academy of Engineering. Herbert Gleiter hat Ehrenprofessuren der Lanzhou University, VR China und der Zhejiang University, Hangzhou, VR China (beides 2004) inne und erhielt im Jahr 2004 den H. Lee Lecture Award der Chinese Academy of Science, VR China.
Herbert Gleiter hat federführend für die Leopoldina die wissenschaftliche Vorbereitung des ersten gemeinsamen Symposiums der Leopoldina und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften am 2. Juni 2007 in Beijing, China, übernommen: Das Sino-German Joint Symposium on Nanotechnology findet im Rahmen der ChinaNANO 2007 International Conference vom 4. bis zum 6. Juni 2007 statt und fokussiert auf vier Themenschwerpunkte, zu denen von jeweils einem deutschen und einem chinesischen Wissenschaftler referiert wird. Dazu gehören die Methoden der Erfassung von Nanostrukturen ebenso wie neue Theorien und Fortschritte sowie deren Bedeutung für biologische Systeme.
Herbert Gleiter folgt Herbert Walther, dem ehemaligen Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching, als Präsidiumsmitglied nach, der im letzten Jahr nach schwerer Krankheit verstarb. Die weiteren Mitglieder des Präsidiums sind: