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Press Release | Wednesday, 17 January 2007

Öffentliches Symposium am 25. und 26. Januar in Halle: Aufklärung durch oder trotz Wissenschaft?

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert hat sich immer wieder die Frage gestellt, ob Aufklärung durch Wissenschaft möglich oder aber trotz Wissenschaft nötig ist. Auch heute ist diese Frage hochaktuell. Wissenschaftliche Entwicklungen stehen mitunter im Konflikt mit rechtlichen oder moralischen Grundsätzen. In einem Symposium mit dem Titel "Aufklärung und Wissenschaft" soll die Thematik am 25. und 26. Januar in Halle näher beleuchtet werden. Zu der öffentlichen Veranstaltung laden das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ein.

Der im 17. Jahrhundert beginnende kumulative und später exponentiell werdende wissenschaftsinterne Fortschritt und die unaufhörlichen Reifeprozesse aller Wissenschaftsgruppen sind mit einem ebenso wachsenden Wissenschaftsenthusiasmus verbunden. Die ebenso exponentiell wachsenden technischen Tragweiten und Nutzeneffekte, die wissenschaftliche Entdeckungen und Erfindungen für das alltägliche Leben mit sich bringen, haben in außerordentlichem Maß den Optimismus gefördert, der in den entsprechenden wissenschaftlichen Forschungen die wichtigste Quelle der Aufklärung über das sieht, was für die Menschen nützlich ist.

"Diese Aufklärungskonzeption ist spätestens seit dem 18. Jahrhundert immer wieder in kraftvoller Weise durch die Überlegungen der praktischen Aufklärungskonzeption relativiert worden, dass nichts für die Menschen wahrhaft nützlich sein kann, das nicht die strengsten Tests seiner Rechts-, seiner Moral- und seiner politischen Gemeinwohlverträglichkeit bestehen kann", sagt Prof. Dr. Rainer Enskat, geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Gemeinsam mit Prof. em. Dr. Andreas Kleinert, Fachgruppe Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik am Fachbereich Physik der MLU und Obmann der Leopoldina-Sektion Wissenschafts- und Medizingeschichte, hat er die Veranstaltung organisiert.

Die Vorträge des Symposiums zeigen verschiedene Dimensionen dieser Entwicklungen und Konzeptionen auf und versuchen, Klarheit über das Wechselverhältnis von Wissenschaft und Aufklärung zu schaffen. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 25. Januar, um 14 Uhr im IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54, Bibliothek. Am Freitag, 26. Januar, wird sie im Vortragssaal der Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 36, fortgesetzt. Den Abendvortrag am 26. Januar um 19 Uhr hält der bekannte Philosoph Professor Dr. Wolfgang Wieland, Heidelberg, in der Aula der Universität (Universitätsplatz, Löwengebäude) zum Thema "Wissenschaft im Fadenkreuz der Aufklärung".

Die gesamte Veranstaltung ist öffentlich. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Eine Anmeldung bis zum 22. Januar ist erforderlich, davon ausgenommen ist der Abendvortrag am Freitag.

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