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Press Release | Tuesday, 21 May 2019

Zum MINT-Frühjahrsreport 2019: Potenziale in der MINT-Bildung besser nutzen

Pressemitteilung des Nationalen MINT Forums

Angesichts der nach wie vor angespannten Situation auf dem MINTArbeitskräftemarkt empfiehlt das Nationale MINT Forum (NMF), sich in der MINT-Bildung stärker mit der Potenzialentwicklung zu befassen. So müssen die Berufs- und Studienorientierung gestärkt, eine zunehmende Aufmerksamkeit auf die Begleitung von Ausbildung und Studium gelegt und zusätzliche Potenziale – insbesondere bei jungen Frauen und Zugewanderten – erschlossen werden. Auf dem Nationalen MINT Gipfel am 27. Juni 2019 werden diese Aspekte mit Experten sowie den Spitzen von Bundes- und Landespolitik diskutiert. Im Zuge dieses Austausches werden entsprechende Forderungen auf den Punkt gebracht.

Laut dem heute publizierten MINT-Frühjahrsreport 2019 ist zwar die Anzahl an neuen  Ausbildungsverträgen kontinuierlich angewachsen (von 132.200 in 2010 auf 151.800 in 2018), gleichzeitig bleiben aber immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt (2.300 in 2010 auf 11.500 in 2018). Weiterhin steigt die Zahl der vorzeitig abgebrochenen Ausbildungsverträge zwischen 2005 und 2017 von knapp 20% auf fast 26%. Darüber hinaus fallen die Abbrecher- und Wechselquoten in den MINT-Studiengängen immer noch hoch aus. „Diese Werte zeigen uns, dass wir nicht nur besser darin werden müssen, wie wir junge Menschen in der Phase der Berufsorientierung an MINTBerufe heranführen, sondern auch, dass wir sie später während der beruflichen Ausbildung und im Studium intensiver begleiten müssen“, kommentierten heute die Sprecher des Nationalen MINT Forums, Dr. Nathalie von Siemens, und Dr. Ekkehard Winter die Ergebnisse. Auf dem Nationalen MINT Gipfel werden daher zwei von drei Panels der Frage nachgehen, was in der Berufs- und Studienorientierung sowie in der Begleitung von Ausbildung und Studium wirkt und wie die Potenziale stärker genutzt werden können.

Eine große Chance beim Erschließen von MINT-Potenzialen liegt in den Augen des NMF weiterhin darin, gezielt Mädchen und junge Frauen zu aktivieren. Der Anteil junger Frauen, die sich für eine berufliche MINT-Ausbildung entscheiden, ist laut aktuellem MINTFrühjahrsreport von 2012-2017 von 7,7% auf 8,8 % gestiegen. „Es ist erfreulich, dass es hier einen kleinen Anstieg gibt, insgesamt ist der Anteil aber natürlich viel zu gering“, sagten die Sprecher. Ein wichtiger Auslöser sei offenbar auch das Elternhaus. So legt der MINTFrühjahrsreport nahe, dass Eltern oftmals die pessimistische Selbsteinschätzung von Mädchen und jungen Frauen bei Mathematik schon im Grundschulalter bestätigen und so der Entscheidung gegen einen MINT-Beruf Vorschub leisten. Passend zu dieser Vermutung wird sich ein Panel auf dem Nationalen MINT Gipfel mit den Einflussfaktoren und Wirkmechanismen entlang der Bildungsbiographie junger Frauen befassen und dazu u.a.bRole-Models, die sich für MINT entschieden haben, zu ihren Erfahrungen befragen. Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Unter den Auftraggebern der Studie sind die NMF-Mitglieder Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Initiative MINT Zukunft schaffen.

Über das Nationale MINT-Forum
Im Nationalen MINT Forum setzen sich 31 große, überregional tätige Wissenschaftseinrichtungen, Stiftungen und Verbände gemeinsam für eine bessere Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) entlang der gesamten Bildungskette ein: von der frühkindlichen über die schulische, die berufliche und akademische Bildung bis hin zur Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen. Als die nationale Stimme der MINT-Akteure kondensiert das Forum die Erfahrungen und Kompetenzen der MINT-Zivilgesellschaft, stößt mit seinen Empfehlungen und Forderungen öffentliche Debatten an und tritt mit anderen Stakeholdern, allen voran der Politik, in einen konstruktiven Dialog.

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Julia Klabuhn

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