• Dipl.-Biol. Pascal Döring (Frankfurt/Main) für seine molekularbiologischen Experimente zur Stress-Antwort von Pflanzen:

Pflanzen reagieren, wie alle anderen Lebewesen, auf Stress (Hitze, Trockenheit u.a.m.) mit einem Anpassungsmechanismus, der die lebens-notwendigen Feinstrukturen der Zellen gegen Schäden stabilisiert. Zentrale Regulatoren dieser Stress-Antwort sind Aktivatorproteine, die die Gene für die Synthese von entsprechenden Schutz-proteinen (molekulare Gouvernanten) einschalten. Pascal Döring hat bereits während seiner Diplomarbeit die Struktur und Funktion dieser pflanzlichen Stress-Schalter erfolgreich untersucht, die Ergebnisse in der führenden Zeitschrift auf diesem Gebiet in den USA publiziert und damit breite internationale Anerkennung erfahren.

Döring erhält den Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftler für seine "Experimente zur Charakterisierung von Hitzestress-abhängigen Transkriptionsfaktoren und –komplexen".

• Dr. Oliver Krüger (Bielefeld) für seine Erkenntnisse über die Konkurrenz der beiden Vogel-Spezies Bussard und Habicht:

Im Tierreich gibt es, wie unter Menschen, ein gewisses Konkurrenzverhalten. Im Tierreich geht es hauptsächlich darum, sich erfolgreich fortzupflanzen und dafür die richtigen Strategien zu entwickeln. Zwei konkurrierende Spezies, Bussard und Habicht, hat Krüger im Rahmen seiner Promotion untersucht. Beide haben ganz ähnliche Habitatansprüche. Krüger hat Freiland-Experimente durchgeführt, die in ihrer Art für Greifvögel einmalig sind. Sie belegen, dass Habichte konkurrenzstärker sind als der Bussard und somit die Habitatnutzung des Bussards stark beeinflussen. Sie lassen Rückschlüsse auf generelle Überlebensstrategien von Vögeln zu.

Krüger erhält den Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftler für seine Dissertation über Lebensstrategien und Populationsdynamik des Bussards und Habichts.

Zu den Preisträgern:

Pascal Döring (Frankfurt/Main) wurde 1972 in Hanau geboren. Er studierte von 1993 – 1998 Biologie an der Universität Frankfurt/Main, zeitweise gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes (1996 – 1998). Die Diplomarbeit und Doktorarbeit (seit 1998) stehen unter der Betreuung von Prof. Dr. Lutz Nover (Biozentrum der Johann Wolfgang Goethe- Universität Frankfurt/Main). In dieser Zeit hielt sich Döring mehrmals zu Forschungszwecken in ausländischen Laboratorien auf, so am Departmento de Genetica Molecular in Barcelona, im Department Microbiology and Cell Science an der University of Florida und im Department of Molecular Biology and Genetics der Cornell University.

Oliver Krüger (Bielefeld) wurde 1975 in Werther geboren. Er studierte Biologie an der Universität Bielefeld (1994 – 1996) und, als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, in Oxford (1996 – 1997). Dort erwarb er den Master of Sciences (1997). Promotion an der Universität Bielefeld (2000). Seit 1995 Fernstudium der Philosophie, Politologie und Soziologie (Fernuniversität Hagen). Er war Sieger im EU-Wettbewerb für junge Wissenschaftler in Luxemburg (1994) und Sieger bei Jugend forscht (1994). In den Jahren 1998 und 2000 nahm er an mehrmonatigen ökophysiologischen Forschungsreisen an Bord der MS Polarstern zur Antarktis teil.

Preis und Preisvergabe:
Die Preisvergabe erfolgt am 6. April 2001 im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahresversammlung der Akademie Leopoldina in Halle (Saale).

Seit 1993 wird der Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftler aus Mitteln der Karl-Lohmann-Schenkung vergeben. Der mit 2.000 DM dotierte Preis wird Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern zuerkannt, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet und sich durch eine bemerkenswerte Leistung auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, der Medizin oder der Wissenschaftsgeschichte ausgewiesen haben.