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Press Release | Tuesday, 4 April 2000

Presseinformation 3/2000

Öffentliche naturwissenschaftliche Vorträge der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina aus dem Bereich der Hirnforschung

  • Termin:    Dienstag, 11. April 2000, 16.30 Uhr
  • Ort:    Vortragsgebäude der Akademie Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (S.)
  • Themen:

Professor Dr. phil. Dr. med. Fritz A. Henn, Mannheim: "Funktionelle Kernspintomographie: Macht sie die Psychopathologie sichtbar?"

Herr Professor Henn wird in seinem Vortrag den Vorteil und die Möglichkeiten einer Untersuchungsmethode, der Kernspintomographie, erläutern, mit deren Hilfe Stoffwechselvorgänge im Gehirn depressiver Patienten ohne körperliche Belastung untersucht werden können. Anhand ausgewählter Beispiele wird er aufzeigen, welche diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten damit für betroffene Patienten bestehen.

Professor Dr. Randolf Menzel, Berlin: "Neuronale Strategien kleiner Gehirne: Modell für große Gehirne?"

Herr Professor Menzel wird in seinem Vortrag darstellen, dass sich die allgemeinen Prinzipien der Arbeitsweise von Gehirnen besonders gut am Modellsystem der Biene untersuchen lassen. Er wird darauf eingehen, dass diese am Nervensystem der Insekten erworbenen Erkenntnisse in ähnlicher Form auch für das menschliche Gehirn gelten.

  • Zu den Referenten:

Herr Professor Henn ist Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim. Er ist Psychiater und Neurologe, Mitglied der Akademie Leopoldina und zahlreicher anderer wissenschaftlicher Gremien und Preiskomitees. Er konnte nachweisen, dass durch bestimmte psychosoziale Umweltsituationen depressive Verhaltensweisen hervorgerufen werden, die sich durch Medikamente und psychologische Verhaltensbeeinflussung beseitigt oder verbessern lassen. Seine Untersuchungen haben entscheidend dazu beigetragen, die der Depression zu Grunde liegenden biologischen Prozesse zu verstehen. Er hat dadurch die Grundlage für künftige Behandlungsstrategien gelegt.

Herr Professor Menzel studierte Biologie, Chemie und Physik und ist seit vielen Jahren als Neurobiologe an der Freien Universität Berlin tägig. Er ist Mitglied der Leopoldina und anderer Akademien und erhielt vielfältige Auszeichnungen, darunter 1991 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er beschäftigt sich vor allem mit den vielfältigen Gedächtnisleistungen der Bienen, die notwendig sind, um diese Tiere sicher durch Raum und Zeit zu navigieren und komplexe Verhaltensweisen zu steuern.

  • Zur Publikation der Vorträge:

Die Kurzbeiträge beider Vortr&äge werden im Jahrbuch 2000 der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina veröffentlicht.

  • Zur Akademie Leopoldina:

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine übernationale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie ist die älteste naturwissenschaftliche Akademie in Deutschland und trägt durch Jahresversammlungen, fachspezifische Meetings und Symposien, monatliche Vortragssitzungen und die vielfältigen persönlichen Kontakte der Mitglieder "zum Wohle des Menschen und der Natur" bei. Ihr gehören derzeit 959 Mitglieder in aller Welt an. Zwei Drittel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Drittel aus weiteren ca. 30 Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben.

Die Leopoldina wird von einem ehrenamtlichen Präsidenten beziehungsweise Präsidium geleitet. Präsident der Leopoldina ist seit 1990 der Biologe Professor Dr. Benno Parthier. Vizepräsidenten sind derzeit der Mikrobiologe Professor Dr. Werner Köhler, Jena, der Virologe Professor Dr. Volker ter Meulen, Würzburg, der Biochemiker Professor Dr. Alfred Schellenberger, Halle, und der Chemiker Professor Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, München. Er ist zugleich Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn. Die laufenden Geschäfte der Leopoldina führt eine Generalsekretärin, die Neurobiologin Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug.

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Leopoldina

Julia Klabuhn

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