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Press Release | Monday, 8 December 2008

Viren können Krebs verursachen - Nobelpreisträger Harald zur Hausen spricht in Halle

Vortragsankündigung: Harald zur Hausen, Nobelpreisträger für Medizin 2008, spricht am 28. Januar 2009 im Audimax der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Thema Krebsentstehung durch Viren.

Etwa 20 Prozent aller Krebserkrankungen weltweit sind durch Infektionen bedingt: Viren, Bakterien und Parasiten sind an der Krebsauslösung beteiligt. Viren verursachen beispielsweise das Kaposi-Sarkom, das häufig in Zusammenhang mit AIDS auftritt, und zahlreiche humanpathogene Papillomavirus-Typen vor allem Krebserkrankungen im Genitalbereich. Eine herausragende Rolle spielen diese Infektionen als Ursache des Gebärmutterhalskrebses. Andere Viren verursachen bestimmte Leberzellkrebse oder eine Leukämie, die bevorzugt in Ostasien auftritt. Die zunehmende Kenntnis von Infektionen als Krebserreger führt zu weitreichenden klinischen Konsequenzen: Mit Hepatitis B- und Papillomvirus-Impfstoffen sind erstmalig spezifische Immunisierungen zur Vorbeugung bestimmter Krebserkrankungen möglich. Darüber hinaus werden die Krebsdiagnostik und Therapie zunehmend von diesen Entwicklungen beeinflusst. Da die meisten dieser Erkenntnisse erst innerhalb der vergangenen 25 Jahre zustande kamen, ist nicht auszuschließen, dass künftig ein weiterer Anteil von Krebserkrankungen des Menschen mit Infektionserregern in Zusammenhang gebracht werden kann.

Harald zur Hausen war bis 2003 Vorsitzender und Wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstands des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Seit 1987 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und seit 2003 Vizepräsident der Akademie. In dieser Woche wird er mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

Mittwoch, 28. Januar 2009, 17.30 Uhr
Audimax der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Universitätsplatz 1
06108 Halle (Saale)

Zu diesem öffentlichen Vortrag der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg laden wir Sie herzlich ein.

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