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Press Release | Tuesday, 22 September 2009

Leopoldina erwirbt Tscherny-Haus

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften ist seit heute Eigentümerin des Logenhauses auf dem Jägerberg – ehemals Tschernyschewskij-Haus – in Halle (Saale). Mit dem Erwerb der denkmalgeschützten Immobilie von der Weltkugel-Stiftung Berlin und der nun folgenden grundlegenden Sanierung kann die Leopoldina den Ausbau des Standortes Halle sichern und den Aufgaben einer wachsenden Nationalakademie auch räumlich gerecht werden. Dafür stehen Fördermittel vom Bund und dem Land Sachsen-Anhalt bereit.

„Wir freuen uns sehr, dieses repräsentative Gebäude wieder einer angemessenen Nutzung zuführen zu können“, sagt der Präsident der Leopoldina, Prof. Volker ter Meulen, anlässlich der Unterzeichnung des Kaufvertrags mit der freimaurerischen Weltkugel-Stiftung. „Wir werden das ehemalige Logenhaus wieder mit Leben erfüllen und zu einem internationalen und offenen Ort der Wissenschaft machen – und das an zentraler Stelle in Halle. Die Leopoldina wird hier ihren vielen Aufgaben als Gelehrtensozietät, einschließlich der Beratung von Politik und Öffentlichkeit sowie der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, nachgehen.“

Die in Halle als Tscherny-Haus bekannte Immobilie hat einen hohen architektonischen, kulturellen und stadtgeschichtlichen Wert. Sie wird entsprechend der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Bedeutung der Leopoldina mit entsprechendem denkmalpflegerischem Anspruch saniert und zukünftig als Hauptgebäude der Nationalen Akademie der Wissenschaften dienen.

Den Erwerb der Immobilie durch die Leopoldina unterstützt das Land Sachsen-Anhalt mit knapp einer Million Euro. Dazu liegt der Akademie ein Zuwendungsbescheid des Kultusministeriums vor. Zudem hat die Leopoldina für den Ausbau dieses Standorts in Halle bereits eine Fördermittelzusage in Höhe von 15,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erhalten. Die Fördermittel fließen jeweils im Rahmen des Konjunkturpakets II.

Die denkmalgerechte Sanierung des Hauses ist aufgrund des Alters, unterbliebener Instandhaltungen und dem mehrjährigem Leerstand eine besondere Herausforderung. Die zu sanierende Nutzfläche umfasst im Haus rund 3.600 Quadratmeter (ohne Keller- und Dachräume). Auch das insgesamt 10.000 Quadratmeter große Grundstück muss komplett neu gestaltet werden. Die Fertigstellung der Arbeiten ist für Ende 2011 geplant.

Zur Geschichte des Gebäudes: Der ab 1822 errichtete erste Gebäudeteil für die Freimaurerloge „Zu den drei Degen“ ist in den vergangenen knapp 190 Jahren mehrfach deutlich erweitert und architektonisch überformt worden. Das Haus diente den Freimaurern in Halle bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 als repräsentativer Versammlungsort und ging nach erzwungener Auflösung der Loge aus deren Besitz in den der Stadt über. Nach 1945 zog die Kommandantur der Roten Armee ein; 1952 ging das Haus als „N.G. Tschernyschewskij-Haus“ an die Universität Halle, die es unter anderem als Lehrgebäude nutzte. Im Jahre 2001 erfolgte schließlich die Restitution an die freimaurerische Weltkugel-Stiftung, die Universität räumte das Gebäude. Seitdem steht das Haus leer.

Zur Leopoldina: Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist die älteste ununterbrochen existierende naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt mit einer über 355-jährigen Tradition und mehr als 1.300 Mitgliedern weltweit. Seit Juli 2008 ist sie Deutschlands Nationale Akademie der Wissenschaften und beauftragt, wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen wissenschaftlich zu bearbeiten. Daneben zählen die Förderung der Wissenschaft, die interdisziplinäre Diskussion und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu ihren wesentlichen Aufgaben. Zu diesem Zweck führt sie regelmäßig zahlreiche Veranstaltungen im In- und Ausland durch. Die Leopoldina wählt hervorragende Wissenschaftler aus aller Welt zu ihren Mitgliedern. In der Vergangenheit zählten 166 Nobelpreisträger zu den Mitgliedern, zurzeit sind es 33. Die Leopoldina wurde im Jahr 1652 in Schweinfurt gegründet und hat seit 1878 ihren Sitz in Halle.

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