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Press Release | Wednesday, 30 September 2009

Jahresversammlung der Leopoldina beginnt

Am 2. Oktober beginnt die Jahresversammlung der Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften in Halle (Saale). Sie dauert bis zum Sonntag, 4. Oktober, und steht unter dem Motto „Computermodelle in der Wissenschaft - zwischen Analyse, Vorhersage und Suggestion“. 500 Mitglieder der Leopoldina aus aller Welt werden dazu erwartet. Die Veranstaltung ist öffentlich. Im Rahmen der Feierlichen Eröffnung am Freitag, 2. Oktober, werden herausragende Persönlichkeiten der Wissenschaft mit Preisen geehrt. Der Carl-Friederich-von-Weizsäcker-Preis geht an den Molekularbiologen und Bürgerrechtler Jens Reich.

Die Tagung „Computermodelle in der Wissenschaft“ findet im K & K Kongress- und Kulturzentrum, Franckestraße 1, statt und widmet sich einem Thema, das in der Wissenschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Nicht allein Technik- und Naturwissenschaften, sondern auch die Lebens-, die Sozial- und Kognitionswissenschaften sowie die Kunst sind immer stärker durch eine Informatisierung gekennzeichnet. Darüber, welche Möglichkeiten und Grenzen die Computermodellierung in den Lebenswissenschaften aufweist, berichtet der wissenschaftliche Organisator des Tagungsprogramms Prof. Dr. Thomas Lengauer vom Max-Planck-Institut für Informatik in seinem Festvortrag. Weitere Vorträge präsentieren die methodischen Grundlagen der neuen Technologien, berichten über Erfolge bei deren Einsatz in Naturwissenschaft, Technik, Medizin und Wirtschaftswissenschaften und diskutieren Probleme und Grenzen des neuen Ansatzes. So diskutiert Prof. Dr. Ernst Pöppel, Ludwig-Maximilians-Universität München, welchen Einfluss digitale Modelle und deren Visualisierung auf den Eindruck des Menschen von der Welt haben. Der Vortrag von Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Technische Universität Berlin, präsentiert eine Technologie, mit der Computer mit Gedanken gesteuert werden können. Die Junge Akademie beleuchtet wissenschaftshistorische Aspekte des Themas.

Der traditionell öffentliche Vortrag am Freitagabend zeigt auf, wie Mathematik zu zuverlässigen und kostengünstigen Telefonnetzen beitragen kann. Prof. Dr. Martin Grötschel, Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin, erläutert anhand dieses Beispiels praktische und effiziente Verfahren zur Lösung schwieriger kombinatorischer Optimierungsprobleme.

Im Rahmen der Feierlichen Eröffnung ihrer Jahresversammlung zeichnet die Leopoldina traditionell Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch die Vergabe von Preisen und Medaillen für ihre herausragenden Leistungen aus. In diesem Jahr vergibt die Leopoldina besondere Auszeichnungen wie die Cothenius-Medaille und die Verdienstmedaille an Mitglieder der Akademie. Gemeinsam mit der Thieme Verlagsgruppe vergibt die Leopoldina den Thieme-Preis der Medizin. Er geht an Prof. Dr. Bodo Grimbacher für seine Arbeiten auf dem Gebiet angeborener Immundefekte des Menschen. Erstmals wird der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Leopoldina neu aufgelegte Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis vergeben. Er zeichnet einzelne Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler oder Forscherteams aus, die durch herausragende Leistungen in der Wissenschaft als auch durch einen hohen Grad von Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft hervorgetreten sind. Der Preis geht an den Molekularbiologen und Bürgerrechtler Prof. Dr. Jens Reich.

Gäste der Jahresversammlung sind auf Einladung der Leopoldina und der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) in diesem Jahr auch 70 herausragende Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland. Sie erhalten die Chance, drei Tage lang Aktuelles aus der Wissenschaft zu erfahren und mit Spitzenforschern zu diskutieren. Die Schüler haben sich durch besondere Leistungen in Naturwissenschaften qualifiziert, wurden durch ihre Schulen vorgeschlagen und von der GDNÄ nach einheitlichen Kriterien ausgewählt. Die Begegnung mit den Spitzenforschern, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird, soll talentierte junge Menschen zu einem Berufseinstieg im Feld der Naturwissenschaften motivieren.

Während der Jahresversammlung der Leopoldina hält auch der Ausstellungszug „Science Express“ am Hauptbahnhof Halle. Der 300 Meter lange Sonderzug präsentiert mit der Ausstellung „Expedition Zukunft“ vom 1. bis zum 3. Oktober Einblicke in die Welt von morgen. Zwölf Themenwagen zeigen Forschungs- Lebens- und Arbeitswelten. Der Zug ist Teil des Wissenschaftsjahrs 2009, das auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie Wissenschaft im Dialog gemeinsam mit der Leopoldina, der Robert Bosch Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgerichtet wird. Auch die Schüler, die an der Jahresversammlung der Leopoldina teilnehmen, besuchen den „Science Express“.

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