Seit der Ernennung zur Nationalen Akademie der Wissenschaften erweitert die Leopoldina kontinuierlich ihr Aufgabenspektrum in der Gesellschafts- und Politikberatung sowie die Zusammenarbeit mit anderen Akademien und Institutionen auf internationaler Ebene. "Die Leopoldina gewinnt mit Hans Elmar König einen erfahrenen Wissenschaftsmanager mit politischem Gespür, der hervorragende Kenntnisse der wissenschaftlichen und politischen Landschaft in Deutschland mitbringt.", so Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Leopoldina.

König studierte Neuere und Neuste Geschichte sowie Neuere deutsche Literaturgeschichte an den Universitäten Freiburg und München. Bereits während des Studiums schlug er eine journalistische Laufbahn ein. Sie führte ihn über freie Mitarbeit, ein Volontariat und Redakteurstätigkeit schließlich in eine leitende Redakteursposition bei einer baden-württembergischen Tageszeitung. Seine Themenschwerpunkte bildeten die Bildungs- und Landespolitik sowie die Kulturberichterstattung. 2001 wurde er zum Sprecher und Leiter der Pressestelle des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg berufen. Von dort wechselte er im Januar 2006 als Pressesprecher und Leiter der Pressestelle an das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin.

Unterstützung erhält König von Dr. Kathrin Happe und Dr. Christian Anton, die ihre Arbeit in der Abteilung bereits zum 1. März aufgenommen haben. Happe studierte Agrarökonomie an der Universität Hohenheim und in Manchester und promovierte im Jahr 2004 in den Agrarwissenschaften. Erfahrung in der wissenschaftlichen Politikberatung sammelte sie am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa und zuletzt durch ihre Mitarbeit bei dem Forschungs- und Technologierat Bioökonomie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Anton ist Biologe. Nach dem Studium in Osnabrück, Jena und Helsinki promovierte er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine Erfahrung in der wissenschaftlichen Politikberatung stammt aus der Mitarbeit an zwei Projekten zur Biodiversitätsforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig.

In ihrer Funktion als Nationale Akademie der Wissenschaften erfährt die Leopoldina einen personellen und finanziellen Zuwachs. Neben der Abteilung Politikberatung, deren Leitung König übernimmt, wurden bereits die Abteilungen Internationale Beziehungen sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit neu eingerichtet und besetzt.

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, gegründet 1652, mit Sitz in Halle an der Saale fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftler und betreibt wissenschaftshistorische Forschung. Der Leopoldina gehören zurzeit etwa 1300 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus 30 weiteren Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, Technik-, empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Mit der Ernennung zur Nationalen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2008 übernimmt die Leopoldina über die Tätigkeiten einer überregionalen Gelehrtengesellschaft hinaus zusätzliche Aufgaben. Sie wird vermehrt auf dem Gebiet der wissenschaftsbasierten Gesellschafts- und Politikberatung tätig sein und darüber hinaus die Vertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in internationalen Akademiengremien, in denen auch andere nationale Akademien der Wissenschaften vertreten sind, wahrnehmen.