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Press Release | Friday, 23 April 2010

Fasten als Lernprozess und Therapiekonzepte der Rheumatologie - Die Leopoldina lädt zu zwei Vorträgen am 27. April ein

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften lädt am Dienstag, 27. April, zu zwei wissenschaftlichen Vorträgen in die Emil-Abderhalden-Straße 36, Halle (Saale) ein. Bei den monatlichen Vorträgen stellen Mitglieder der Akademie ihre Forschungsarbeit vor.

  • 16.30 Uhr, Prof Dr. Markus Stoffel, Zürich: Lernen durch Fasten: Molekulare Mechanismen des Energiestoffwechsels

Im menschlichen Körper sind komplexe Kontrollmechanismen dafür verantwortlich, dass eine Energiehomeostase aufrecht erhalten wird. Diese Kontrollvorgänge sorgen dafür, dass in Perioden mit Kalorienüberangebot Energie in Form von Fett gespeichert wird und in Nüchtern- oder Fastenzeiten diese mobilisiert und für die Energiegewinnung genutzt werden können. Beim Typ 2 Diabetes (T2D) kommt es aufgrund von chronischer Überernährung und verminderter physischer Aktivität zu einer eingeschränkten Wirksamkeit des Insulins und einer verringerten Aufnahme von Glukose durch Muskel und Fettzellen, einer Fettanreicherung in Muskel und Leber, einer gestörten Insulinsekretion durch die beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, die sich durch den ständigen Anreiz zur Insulinproduktion erschöpfen und zu einer Zunahme der körpereigenen Glukoseproduktion in der Leber führen. Durch Aufklärung der mannigfaltigen Ursachen, die zur Entwicklung eines T2D führen, lassen sich lebensstil-modifizierende und therapeutische Erkenntnisse ableiten, die der Vorbeugung und Behandlung des Diabetes dienen.

  • 17.30 Uhr, Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester, Berlin : Die Rheumatologie als Vorreiter moderner Therapiekonzepte

Es ist ziemlich genau zehn Jahre her, dass in Deutschland erstmals Biologika zur Therapie der rheumatoiden Arthritis zugelassen wurden. Sie haben eine interessante Historie, da sie zunächst (erfolglos) als Inhibitoren des Entzündungsstoffes TNF zur Therapie der Sepsis entwickelt wurden, erst später (erfolgreich) Einsatz in der Rheumatologie fanden und von hier aus ihren Siegeszug in viele Bereiche der Medizin antraten. Biologika werden mit molekularbiologischen Methoden hergestellt und sind große Proteine, die die Wirkung von zerstörerischen Botenstoffen bei der rheumatoiden Arthritis (RA), aber auch vielen anderen Entzündungserkrankungen blockieren. Sie können in mehrere Gruppen unterteilt werden: Biologika gegen Zytokine oder deren Rezeptoren (z.B. TNF-alpha-Blocker sowie Antagonisten gegen Interleukin-1 oder den Interleukin-6-Rezeptor), Hemmstoffe der Lymphozyten-Aktivierung und schließlich Antikörper, die bestimmte Zellgruppen, z.B. B-Lymphozyten ausschalten.

Markus Stoffel ist Professor am Institut für molekulare Systembiologie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Seit 2006 ist er Mitglied der Leopoldina-Sektion Biochemie und Biophysik.

Gerd-Rüdiger Burmester ist Professor für Innere Medizin und Rheumatologie an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Seit 2006 ist er Mitglied der Leopoldina-Sektion Innere Medizin und Dermatologie.

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