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Press Release | Tuesday, 13 September 2011

Leopoldina ehrt zwei Wissenschaftler mit der Carus-Medaille

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina würdigt mit der Vergabe der Carus-Medaille die herausragenden Forschungsarbeiten des Mathematikers Moritz Kerz, Duisburg-Essen, und der Kartographin Liqiu Meng, München. Die Ehrungen werden den beiden Wissenschaftlern im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Leopoldina-Jahresversammlung am 23. September 2011 in Halle (Saale) überreicht.

Dr. Moritz Kerz (Jahrgang 1983), Nachwuchsgruppenleiter im Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Duisburg-Essen, veröffentlichte bereits vor seinem Diplom seine erste wissenschaftlich-mathematische Arbeit. Er legte das Diplom nach sechs Semestern Studium in Frankfurt am Main und Mainz mit einer Diplomarbeit über die Gersten-Auflösung für die Milnor-K-Theorie ab und veröffentlichte eine gemeinsame Arbeit mit seinem Betreuer, Prof. Dr. Stefan Müller–Stach, in der dessen frühere Ergebnisse verbessert wurden. Anschließend promovierte Moritz Kerz mit 25 Jahren in Regensburg bei Prof. Dr. Uwe Jannsen. In seiner viel beachteten Dissertation bewies er eine Vermutung des russischen Mathematikers Alexander Beilinson über die Milnor–K–Theorie für den Fall, dass die betrachteten Ringe einen Körper enthalten. Es folgten Arbeiten über höherdimensionale Klassenkörpertheorie, die große Beachtung bei den Experten fanden. In neuen Arbeiten publizierte Moritz Kerz spektakuläre Resultate über die Vermutungen des japanischen Mathematikers Kazuya Kato über die so genannten Hasse–Prinzipien. Insgesamt hat Moritz Kerz bereits in sehr jungen Jahren fundamentale Arbeiten vorgelegt. Zum kommenden Semester hat er einen Ruf an die Universität Regensburg angenommen.

Prof. Dr. Liqiu Meng (Jahrgang 1963), Technische Universität München, gehört zu den weltweit führenden Expertinnen auf dem Gebiet der kartographischen Modellierung und Visualisierung von Geodaten. Liqiu Meng befasst sich mit der Formalisierung kartographischen Wissens und dessen Anwendung. Unter anderem konzipierte sie eine Reihe von neuen Methoden zur Mustererkennung und Generalisierung von Geodaten. Viele dieser Methoden und Algorithmen sind heute standardmäßig in kartographischen Softwarepaketen implementiert und werden zur Geodatenintegration verwendet. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit war in den vergangenen Jahren auch die Entwicklung von kartografischen Visualisierungsmethoden für mobile Dienste. Liqiu Meng hat sich dabei hauptsächlich mit der kontextabhängigen Personalisierung unter Einbezug der visuellen Kognitionstheorie und der kartographischen Kommunikationstheorie einen Namen gemacht. Ihre Arbeiten haben damit grundlegende Bedeutung für multimodale Navigationssysteme und -dienste. Viele der heutigen Mobilanwendungen basieren auf den Grundlagenarbeiten von Liqiu Meng und ihrer Arbeitsgruppe. Liqiu Meng ist seit 2011 Leopoldina–Mitglied in der Teilsektion Geographie.

Die Carus-Medaille geht auf eine Stiftung aus Anlass des 50. Professorenjubiläums des XIII. Präsidenten der Leopoldina, Carl Gustav Carus (1789–1869), zurück. Sie wurde erstmals 1896 vergeben. Die Carus–Medaille wird von der Leopoldina für bedeutende naturwissenschaftliche oder medizinische Forschungsleistungen an jüngere Wissenschaftler verliehen. Seit 1961 ist die Carus-Medaille mit dem von der Stadt Schweinfurt, dem Gründungsort der Leopoldina, gestifteten Carus–Preis verbunden.

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