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Nachricht | Dienstag, 20. September 2022

Global, vernetzt und integrativ: Herbsttagung in der Leopoldina zur Seuchengeschichte

Global, vernetzt und integrativ: Herbsttagung in der Leopoldina zur Seuchengeschichte

Foto: Innenraum des Rotkreuzhauses im U.S. General Hospital während der Grippeepidemie, Connecticut (um 1918), (c) Original from Library of Congress, digitally enhanced by rawpixel

Seuchen plagen Menschen seit Jahrtausenden. Sie erfordern eine Geschichtsschreibung, die das gesamte Spektrum der Pandemie erfasst - von den Ursachen über ihre Ausbreitung bis hin zu ihren Auswirkungen auf verschiedene Gemeinschaften. Die Herbsttagung des Zentrums für Wissenschaftsforschung, die am Donnerstag, 29. und Freitag, 30. September in Halle (Saale) stattfindet, nimmt deshalb eine historisch vergleichende Perspektive auf die globale Seuchengeschichte ein.

Die Tagung fragt nach dynamischen Beziehungen zwischen Natur und Kultur sowie nach wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen beim Auftreten bisher unbekannter Krankheiten. Auch die Rolle von Tieren bei der Ausbreitung von Seuchen und der Entwicklung von Heilmitteln oder Impfstoffen wird diskutiert. So hält die Sozial- und Kulturhistorikerin Mieke Roscher (Kassel), die zum Tier-Mensch-Verhältnis forscht, einen Vortrag zum Thema Zoonosen. Medizinhistoriker und Leopoldina-Mitglied Karl-Heinz Leven (Erlangen) spricht über "'Die Antoninische Pest' im Spiegel der neueren Forschung". Medizinhistoriker und Leopoldina-Mitglied Heinz Schott (Bonn) greift unter dem Titel "Seuchengeschichte und Massenpsychologie" das Thema "geistige Epidemien" auf. Eine globale Perspektive auf Antibiotikaresistenzen vermittelt der Medizinhistoriker Christoph Gradmann (Oslo) in seinem Vortrag "Märkte, Moleküle, Geopolitik. Antibiotikaresistenzen und Globalisierung 1960-2020". Die wissenschaftliche Organisation der Herbsttagung haben die Leopoldina-Mitglieder und Medizinhistoriker Heiner Fangerau und Alfons Labisch übernommen.