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Nova Acta Leopoldina Band 110 Nummer 377

2.3 RNA RNA ist das universelle biologische Makromolekül, das sowohl Information speichern als auch als molekulare Maschine dienen kann. DNA und Proteine übernehmen damit zueinander komplementäre und speziellere Aufgaben als das als evolutionär wesentlich älter angenom- mene RNA-Molekül. RNA erhält seine universellen Fähigkeiten mittels eines Aufbaus, der dem von DNA stark ähnelt. Allerdings wird in RNA als Zucker statt der Desoxyribose die Ri- bose verwendet. Durch sie ist das RNA-Molekül chemisch wesentlich weniger stabil als das von DNA. Die Natur verwendet vielfältigere Strukturen bei RNA als bei DNA. RNA kann z. B. Bindetaschen ausbilden, genau wie Proteine. Die katalytischen Möglichkeiten von RNA sind gegenüber denen von Proteinen aber eingeschränkt, da die chemisch aktiven und variablen Anteile des Moleküls nicht so effektiv an der Moleküloberfläche präsentiert werden können wie bei Proteinen. Ferner sind die vier zur Verfügung stehenden Nukleotide von RNA auch nicht ein so effektiver molekularer Bausteinkasten wie die 20 Aminosäuren der Proteine. Ab- bildung 10 zeigt die Struktur eines RNA-Moleküls, das katalytisch wirksam ist. Abb. 10 Ein RNA-Molekül mit katalytischer Funktion (Hammerhead-Ribozym). Das Molekül besteht aus drei ver- schiedenen RNA-Ketten, die unterschiedlich gefärbt sind. Die chemisch reaktiven Stellen des Moleküls sind durch Kugeln markiert. Wie funktioniert das Leben? Nova Acta Leopoldina NF 110, Nr. 377, 11–44 (2011) 27