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Nova Acta Leopoldina Band 110 Nummer 377

nen, wo diese weitgehend isoliert im Lungengewebe liegen, sondern auch dort, wo sie in engem Kontakt zu mehreren umliegenden Gefäßen oder der Lungenwand stehen (Abb. 5). Bei Chemotherapie-Patienten, wo größere, irregulär geformte Metastasen in der Lunge vorliegen können, versagen die bislang verfügbaren kommerziellen Systeme jedoch regelmä- ßig und sind nicht in der Lage, Herde in Leber oder Gehirn sowie in krankhaft vergrößerten Lymphknoten sicher zu beurteilen. Die Fraunhofer MEVIS Software ermöglicht auch Mes- sungen in den genannten Organen, worin sich der Großteil aller Metastasen ansiedelt, und er- laubt die Abgrenzung von Herden in Leber und Gehirn in vielen verschiedenen Erscheinungs- formen. Die Software kann unter den sehr engen zeitlichen Rahmenbedingungen des klinischen Rou- tinebetriebes genutzt werden. Richtig eingesetzt, hilft sie sogar, Zeit zu sparen, weil sie den Arzt auf Serien von Verlaufsuntersuchungen bei der zuweilen aufwändigen Suche nach den bei der Voruntersuchung vermessenen Herden unterstützt und die Berechnung der mittleren Größenänderung automatisch vornimmt. Ferner kann sie den Arzt von Teilen seiner umfäng- lichen Dokumentationsaufgaben entlasten und helfen, Fehlerquellen zu reduzieren, indem sie automatisch Teile des Berichts generiert und bei Bedarf auch Bilder zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Radiologen und behandelndem Arzt und Patient erzeugt. Die Software OncoTREAT wurde bei Fraunhofer MEVIS in Kooperation mit dem Deut- schen Krebsforschungszentrum und den radiologischen Instituten der Universitäten Berlin, Hannover, Mainz, Marburg, München, und Münster im Rahmen des vom BMBF und SIE- MENS geförderten Projekts VICORA5 entwickelt. Nach der Vorstellung der Ergebnisse, u. a. Nova Acta Leopoldina NF 110, Nr. 377, 259–283 (2011) Heinz-Otto Peitgen, Horst Hahn und Tobias Preusser 272 5 Virtuelles Institut für Computerunterstützung in der klinischen Radiologie, www.vicora.de. Abb. 5 Computergestützte Segmentierung und Volumetrie von Lungenrundherden mit OncoTREAT: Während weit- gehend isolierte Rundherde noch relativ einfach segmentiert werden können (A), ist die automatische und sichere Abgrenzung in Fällen großflächiger Gefäßkontakte (B) oder bei randständigen Tumoren (C und D) deutlich schwie- riger zu realisieren.