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Nova Acta Leopoldina Band 110 Nummer 377

Wie funktioniert das Leben? Nova Acta Leopoldina NF 110, Nr. 377, 11–44 (2011) 35 5. Die Bilder Jegliche Computermodellierung ist mit dem Problem konfrontiert, die berechneten Daten in geeigneter Form dem menschlichen Nutzer zu präsentieren. Diese Komponente eines Modells bezeichnet man als Visualisierung. In den Lebenswissenschaften geht es um verschiedene Arten von komplexen Strukturen, die zu visualisieren sind. Die anschaulichste Art der Visua- lisierung ist die von dreidimensionalen molekularen Strukturen. Viele Abbildungen dieses Aufsatzes zeigen derartige Visualisierungen. Abbildung 14 zeigt einen Ausschnitt eines drei- dimensionalen Computermodells des Zellinneren. Die Abbildung ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Visualisierung die Grundvorstellung von dem Untersuchungsgegenstand prägt. Sie macht nämlich die Tatsache äußerst anschaulich, dass das Zellinnere ein ausgesprochen dicht besetztes Milieu ist. Dadurch wird deutlich, dass die Zelle molekulare Transportprozesse im Wesentlichen aktiv unterstützen muss und sich nicht darauf verlassen kann, dass die gewünsch- ten Bindungspartner sich zufällig mittels Diffusion treffen. Diese Einsicht ist noch nicht sehr alt, und sie wurde durch Bilder wie Abbildung 15 befördert. Abb. 14 Dreidimensionale Visualisierung des Zellinneren. Grün: molekulare Komplexe (vor allem Ribosomen); Braun: Komponenten des Zytoskeletts; Blau: Membranen, Abbildung aus MEDALIA et al. 200213 . 13 Mit freundlicher Genehmigung des Verlages und von Wolfgang BAUMEISTER.