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Nova Acta Leopoldina Band 110 Nummer 377

Schauen wir also wieder auf unsere wohlbekannte Erde, wobei wir ein Schwarzes Loch – mit ausreichendem Sicherheitsabstand – vor der Erde vorbeiziehen lassen8 . Nähert sich das Schwarze Loch, wie in der SequenzAbbildung 8 gezeigt, der Sichtlinie, wird das Bild zunächst in ähnlicher Weise verzerrt, wie dies der Fall wäre, wenn sich eine Linse zwischen Erde und Betrachter befände. Nicht von ungefähr spricht man ja von Gravitationslinsen – wobei nicht nur Schwarze Löcher, sondern auch Sterne, Galaxien oder ganze Galaxienhaufen als Gravi- tationslinsen wirken können. Befindet sich das Schwarze Loch schließlich genau auf der Linie zwischen Erde und Betrachter, so entsteht eine ringförmige Struktur, da nun Lichtstrahlen auf allen Seiten um das Schwarze Loch herum zum Betrachter gelenkt werden können. Abbildung 9 zeigt das Phänomen des Einsteinrings für Schwarze Löcher mit unterschiedlichen Massen, bei gleichen Abständen zwischen Erde, Schwarzem Loch und Betrachter. Abb. 8 (A) Ein Schwarzes Loch durchquert den Bereich zwischen der Erde und dem Betrachter. Der Betrachter ist ca. 830 000 km von der Erde entfernt, also knapp das Dreifache der Entfernung zwischen Erde und Mond. Das Schwarze Loch zieht mit einem Abstand von ca. 240000 km an der Erde vorbei, seine Masse beträgt das 326-fache der Masse unserer Sonne. (B) Ist das Schwarze Loch nahe genug an der Sichtlinie, dann wird die Ablenkung stark genug, so dass Lichtstrahlen nicht nur rechts, sondern auch links um das Schwarze Loch herum den Betrachter errei- chen können. Es erscheint daher ein zweites Abbild der Erde auf der anderen Seite des Schwarzen Loches. (C) Dieses zweite Abbild ist spiegelbildlich zum Hauptbild; man erkennt dies besonders schön am Umriss von Afrika auf dem letzten Bild. Abb. 9 (A) Ein Schwarzes Loch befindet sich genau auf der Linie zwischen der Erde und dem Betrachter. Infolge der Symmetrie dieser Situation können Lichtstrahlen auf allen Seiten um das Schwarze Loch herum gelenkt werden. Die entstehende ringförmige Struktur bezeichnet man als Einsteinring. Im linken Bild beträgt die Masse des Schwar- zen Loches das 16,3-fache der Masse unserer Sonne (A), im mittleren Bild das 163-fache (B) und im rechten das 326- fache (C). Die Abstände sind die gleichen wie in Abb. 8. Nova Acta Leopoldina NF 110, Nr. 377, 65–81 (2011) Hanns Ruder und Hans-Peter Nollert 74 A B C A B C 8 Vgl.: DVD → RUDER und NOLLERT → Ein Schwarzes Loch bewegt sich vor der Erde vorbei.