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Nova Acta Leopoldina Band 110 Nummer 377

werden wesentlich durch die Wechselwirkung der Atmosphäre mit dem Ozean, der Vegetation und den Eismassen geprägt. Aus diesem Grunde wird in der Klimadynamik, wie in den mo- dernen Lehrbüchern der Meteorologie und der Klimaphysik nachzulesen ist (z.B. KRAUS 2000, PEIXOTO und OORT 1992), das Klima über den Zustand und das statistische Verhalten des Klimasystems definiert. Das Klimasystem (Abb. 1) besteht aus verschiedenen Untersystemen: der Atmosphäre, der Hydrosphäre (dazu gehören Ozean, Flüsse, Seen, Regen, Grundwasser), der Kryosphäre (Inlandeismassen, Meereis, Schnee, Permafrost), der marinen und terrestrischen Biosphäre, dem Erdreich, und, wenn die Klimaentwicklung über viele Jahrtausende betrachtet wird, der Erdkruste und dem oberen Erdmantel. Diese Unterteilung erfolgt im Wesentlichen aufgrund der beteiligten Medien (gasförmig, flüssig, fest) und der Zeitskalen, die für typische Ände- rungen in den Untersystemen beobachtet werden können. Die Untersysteme sind über Ener- gie-, Impuls- und Stoffflüsse miteinander gekoppelt. Zu den Stoffflüssen muss auch der Transport chemischer Substanzen und deren Umwandlungsprozesse hinzugerechnet werden, soweit diese Substanzen – wie z. B. Treibhausgase oder Nährstoffe der Biosphäre – direkt oder indirekt mit dem Energiekreislauf in Verbindung stehen. Abb. 1 Schematische Darstellung des Klimasystems und seiner Untersysteme sowie der die Untersysteme verbin- denden Flüsse nach GANOPOLSKI und CLAUSSEN in CLAUSSEN (2003). (Nachdruck mit Genehmigung des Springer- Verlags, Heidelberg.) In anderen Definitionen wird das Klimasystem in die Komponenten Atmosphäre, Ozean und Land eingeteilt (siehe z. B. SALTZMAN 2002). Eine solche Einteilung spiegelt den technischen Nova Acta Leopoldina NF 110, Nr. 377, 83–97 (2011) Martin Claußen 86