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G7- und G20-Politikberatung

G7-Stellungnahmen 2023

In Vorbereitung des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs im Mai 2023 haben die Nationalen Akademien der Wissenschaften der G7-Staaten unter Federführung des Science Council of Japan gemeinsame Stellungnahmen erarbeitet. Die Akademien rufen die Regierungen der G7-Staaten dazu auf, sich beim diesjährigen G7-Gipfel mit diesen Themenbereichen zu befassen und zeigen Handlungsoptionen auf. Das Gipfeltreffen der G7-Staaten hat vom 19. bis 21. Mai 2023 in Hiroshima/Japan stattgefunden.

Multiple Krisen
Die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten nennen in ihrer Stellungnahme drei große aktuelle Herausforderungen: die Folgen des anthropogenen (menschenverursachten) Klimawandels, die sozioökonomischen und gesundheitlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Diese drei aufeinandertreffenden und sich gegenseitig verstärkenden Krisen verdeutlichten, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Beim Klimaschutz gebe es derzeit erhebliche Defizite auf dem Weg zu den Pariser Klimazielen: sowohl bei den zugesagten Klimaschutzbeiträgen als auch bei der Umsetzung der erforderlichen Treibhausgasemissionsreduktionen. Notwendig sei ein rasches und entschlossenes Handeln, um multiple Krisenkonstellationen zu bewältigen und die Entwicklung resilienter Gesellschaften zu fördern.

Alternde Gesellschaften
Der Anteil der Weltbevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter wird voraussichtlich von derzeit 10 % auf 16 % im Jahr 2050 ansteigen. Zu Beginn dieses demografischen Wandels muss die Gesellschaft die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich immer mehr Menschen während ihres gesamten Lebens Gesundheit, Wohlbefinden und Unabhängigkeit erhalten können. Es sei bekannt, dass etwa körperliche Aktivität und soziale Kontakte die Wahrscheinlichkeit altersbedingter Krankheiten verringern, das Verständnis der zugrundeliegenden biologischen Mechanismen reiche jedoch noch nicht aus, um Präventionsstrategien zu entwickeln. Daher sind unter anderem Investitionen zur Förderung der Alter(n)s-Wissenschaften erforderlich, schreiben die S7-Akademien.

Biodiversität des Ozeans
Der Ozean ist das Gesamtsystem der zusammenhängenden Salzwassermasse und bedeckt ungefähr 70 % der Erdoberfläche. Die biologische Vielfalt im Ozean besteht aus komplexen Systemen. Die Erforschung ihrer Mechanismen, einschließlich der Langzeitperspektive der Evolution ist entscheidend, um die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in das Ökosystem Ozean und seine Biodiversität zu verstehen. Daher sei es wichtig, gemeinsame langfristige Anstrengungen zu fördern, zum Beispiel den Ausbau internationaler Datenbanken und Beobachtungsnetze sowie die Ausbildung entsprechender Fachleute.

KONTAKT

Leopoldina

Dr. Ruth Narmann

Leiterin der Abteilung Internationale Beziehungen

Tel. 030 - 241 8987 - 473
Fax 0345 - 47 239 - 838
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