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F. Ulrich Hartl mit Shaw-Prize 2012 ausgezeichnet

F. Ulrich Hartl mit Shaw-Prize 2012 ausgezeichnet

Der Biochemiker Franz-Ulrich Hartl, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, ist gemeinsam mit Arthur L. Horwich, Professor an der Yale Universität, USA, mit dem Shaw Prize in Life Science and Medicine 2012 ausgezeichnet worden. Der Preis, den er für seine Forschung zur Faltung von Proteinen erhielt, wurde ihm am 17. September von der Shaw Prize Foundation in Hongkong überreicht.

Hartl und Horwich haben als erste erkannt, dass nicht alle Proteine in der Lage sind, sich spontan und ohne Hilfe in Zellen zu falten. Sie haben ein als Chaperonin bezeichnetes Protein entdeckt, das als zylindrisch geformtes Molekül mit Deckel andere Proteine in seinem Inneren von störenden äußeren Einflüssen abschirmt und so bei der Faltung unterstützt. Da die fehlerhafte Faltung von Proteinen auch eine Rolle bei neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson spielt, könnten die Ergebnisse in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für die Behandlung dieser Krankheiten leisten.

F. Ulrich Hartl ist seit 1997 Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried und forscht dort u.a. zu Faltung, Sortierung und Transport von Proteinen, zur Wirkungsweise der molekularen Chaperone und zu degenerativen neurologischen Erkrankungen wie Parkinsonismus. Er ist seit 2002 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie.

Der Shaw-Prize wurde 2002 etabliert und wird an herausragende Wissenschaftler für bahnbrechende Forschungen zum Wohle der Menschheit verliehen. Der Preis wird in den drei Kategorien Astronomie, Lebenswissenschaften und Medizin sowie Mathematik vergeben und ist mit einem Preisgeld von jeweils 1 Mio. Dollar verbunden.