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Hans Joachim Schellnhuber erhält den Blue Planet-Umweltpreis

Der Physiker Hans Joachim Schnellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Mitglied der Leopoldina, erhält den diesjährigen Blue Planet Prize der japanischen Asahi Glass Foundation. Die Auszeichnung gilt als weltweit bedeutendster Preis für Umweltforschung.

Hans Joachim Schellnhuber ist einer der Begründer der interdisziplinären Klima- und Klimafolgenforschung. Er entwickelte Analysen, durch die der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Biosphäre und die Weltwirtschaft entschieden besser verstanden wurden. Seine Arbeiten bilden die wissenschaftlichen Grundlagen für das Ziel im Abkommen der UN-Klimakonferenz von Paris 2015 formulierte Ziel, die mittlere Erderwärmung auf 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellem Niveau zu begrenzen.

Schellnhuber studierte Physik und Mathematik an der Universität Regensburg, wo er 1980 in Theoretischer Physik promoviert wurde. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of California in Santa Barbara (USA) arbeitete er ab 1982 an der Universität Oldenburg im Fachbereich Physik. Dort habilitierte er sich 1985 in Theoretischer Physik. Von 1987 bis 1988 lehrte er als Gastprofessor am Institute of Nonlinear Sciences der University of California in Santa Cruz (USA). Anschließend erhielt er eine Professur für Theoretische Physik am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg. Schellnhuber gründete 1992 das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das er bis heute als Direktor leitet. Seit 1993 ist er Professor für Theoretische Physik an der Universität Potsdam. Schellnhuber ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU). Seit 2015 ist Schellnhuber Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und leitet seit 2016 das High Level Panel on Decarbonization der EU-Kommission. 2007 wurde er in die Sektion Physik der Leopoldina aufgenommen.

Der mit 50 Millionen Yen (etwa 400.000 Euro) dotierte Blue Planet Prize wird seit 1992 jährlich vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehört mit Eugen Seibold ein weiteres Leopoldina-Mitglied.  Die Auszeichnung, die Schellnhuber zusammen mit der US-amerikanischen Ökosystemforscherin Gretchen Daily erhält, wird am 19. Oktober 2017 an der Universität der Vereinten Nationen in Shibuya (Japan) verliehen.