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Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für Thomas J. Jentsch

Der Zellbiologe Thomas J. Jentsch, Professor an der Charité Berlin und Leopoldina-Mitglied, ist mit dem Wissenschaftspreis des Stifterverbandes „Gesellschaft braucht Wissenschaft“ 2018 ausgezeichnet worden. Er wird damit für seine Forschungen zu genetisch bedingten Krankheiten geehrt. Die Auszeichnung wurde ihm am 27. November 2018 im Rahmen der Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft verliehen.

Thomas J. Jentsch hat mit seinem Team neue Klassen von Ionen-Kanälen entdeckt und deren biologische Funktionen bei unterschiedlichen Erkrankungen aufgeklärt. Ionenkanäle sind Eiweiße in den Zellmembranen. Sie sind an vielen Prozessen des Transports und der Signalübertragung beteiligt. In seinen neuesten Arbeiten hat Jentsch herausgefunden, dass ein von ihm erstmals molekular identifizierter Kanal u.a. an der Insulin-Sekretion beteiligt ist und auch Zytostatika passieren lässt. Wird der Kanal in Tumoren „heruntergeregelt“, so können Therapieresistenzen bei Krebspatienten entstehen.

Thomas J. Jentsch studierte Medizin und Physik an der Freien Universität Berlin und wurde 1982 zum Dr. med., 1984 zum Dr. rer.nat. promoviert. Von 1993 bis 2006 war er Professor und Direktor des Instituts für Molekulare Neuropathobiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, seit 2006 ist er in Berlin Professor an der Charité und Leiter der Forschungsgruppe „Physiologie und Pathologie des Ionentransportes“ am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie und am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. Jentsch ist seit 2004 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Biochemie und Biophysik.

Mit dem Wissenschaftspreis des Stifterverbandes „Gesellschaft braucht Wissenschaft“ zeichnen Stifterverband und Leibniz-Gemeinschaft hervorragende Forschungsleistungen aus, die gesellschaftlich relevant und gut umsetzbar sind. Der Preis ist mit 50.000€ dotiert.