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  • Fachbereich Wissenschafts- und Medizingeschichte
  • Ort Frankfurt am Main, Deutschland
  • Wahljahr 2016

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Mathematikgeschichte, Wissenschaftsgeschichte der Moderne, Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel
Moritz Epple ist ein deutscher Mathematik- und Wissenschaftshistoriker, der die Geschichte der mathematischen Wissenschaften vom 18. bis 20. Jahrhundert im wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Zusammenhang erforscht. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Rolle der mathematischen Wissenschaften in der europäischen Aufklärung, die Mathematisierungsprozesse in modernen Gesellschaften und mathematische Verfahren der Ingenieurwissenschaften.
Epple beschäftigte sich unter anderem mit der Geschichte der Grundlagenforschung zur Analysis und zur angewandten mathematischen Forschung in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. So erforschte er die Integration des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Strömungsforschung in die nationalsozialistischen Strukturen der Kriegsforschung. Ein weiteres Arbeitsgebiet sind die erkenntniskritischen Arbeiten Felix Hausdorffs und die Beiträge anderer jüdischer Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur.
Im Rahmen des SFB 1095 hat Epple zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Formen, Funktionen und Dynamiken schwachen Wissens untersucht, das heißt von Wissen und Wissensansprüchen, die aus epistemischen, sozialen oder praktischen Gründen als schwach angesehen wurden oder werden. Fallstudien bezogen sich auf die Geschichte der Meteorologie (Linda Richter), die Anfänge der Wissenssoziologie und die Formierung der Festkörperphysik und der Materialwissenschaften (Falk Müller).
In aktuellen Forschungsprojekten hat sich Epples Arbeitsgruppe zudem der Geschichte von bislang historisch wenig erforschten Wissenschaftsgebieten während des Nationalsozialismus zugewandt, unter anderem der Geschichte der Indologie (Baijayanti Roy) und der Geschichte der angewandten Entomologie (Nelli Kisser).

  • seit 2003 Professor für Wissenschaftsgeschichte sowie Leiter, Arbeitsgruppe „Wissenschaftsgeschichte der Moderne“, Historisches Seminar, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 2002-2003 Professor für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik, Universität Stuttgart
  • 2000 Gastwissenschaftler, Forschungsprogramm „Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus“, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
  • 1999 Senior Research Fellow, Dibner Institute for the History of Science and Technology, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, USA
  • 1998 Habilitation im Fach Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • 1992-1999 Wissenschaftlicher Assistent für Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • 1991 Promotion in mathematischer Physik, Universität Tübingen
  • 1988-1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Mathematische Physik, Mathematisches Institut, Universität Tübingen
  • 1987 Diplom im Fach Physik, Staatsexamen in Philosophie und Physik, Universität Tübingen
  • bis 1987 Studium der Physik, Mathematik und Philosophie, Universität Tübingen, University of Copenhagen, Kopenhagen, Dänemark sowie King’s College London, London, UK

  • Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Fritz-Bauer-Institut zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust, Frankfurt am Main
  • Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Deutsches Historisches Museum, Berlin

  • 2015-2019 Stellvertretender Sprecher, Sonderforschungsbereich 1095 „Schwächediskurse und Ressourcenregime“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2007-2017 Teilprojekt „Die Wissenschaftskultur der Aufklärung und die Rechtfertigung normativer Ordnungen“, Excellenzcluster (EXC) 243, DFG
  • 2008-2010 Projekt „Between Modernism and Application: A Comparative Approach to Mathematical Research Culture in the Early 1900's”, German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development (GIF)
  • 2004-2008 Stellvertretender Sprecher, SFB 435 „Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel“, DFG
  • 2003-2010 Projekt „Aerodynamische Forschungshybride“, DFG

  • seit 2016 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2015 Medienpreis für die Ausstellung „Transcending Tradition: Jewish Mathematicians in German-Speaking Academic Culture”, Deutsche Mathematiker-Vereinigung
  • 2000-2002 Heisenberg-Stipendium, DFG
  • bis 1987 Stipendium, Studienstiftung des deutschen Volkes

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