Prof. Dr. Robert Pippin
- Fachbereich Kulturwissenschaften
- Ort Chicago, Vereinigte Staaten
- Wahljahr 2016
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Europäische Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts, Politische Philosophie, Philosophie und Film
Robert B. Pippin ist ein US-amerikanischer Philosoph und einer der profiliertesten Experten auf dem Gebiet des Deutschen Idealismus. Er ist vor allem für seine Arbeiten zu Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Immanuel Kant bekannt. Außerdem hat er zu Friedrich Nietzsche, Marcel Proust, Hannah Arendt, Leo Strauss, Henry James sowie zur Philosophie des Films geforscht. Seine Interessen liegen auf der Geschichte der Philosophie, der Erkenntnistheorie und der Ethik. Zudem forscht er zu Theorien der Moderne.
Mit seinem 1989 erschienenen Buch „Hegel's Idealism: The Satisfactions of Self-Consciousness“ leistete Robert B. Pippin einen Hauptbeitrag zur zeitgenössischen Hegelforschung und eröffnete eine neue Sicht auf dessen Werk. Zudem befasste er sich mit Hegels Kunsttheorie und ihrer Bedeutung für die moderne Bildkunst.
In seinem Buch „Die Aktualität des Deutschen Idealismus“ legt Robert Pippin dar, dass die begrifflichen Neuerungen, die die zentralen Persönlichkeiten der deutschen philosophischen Tradition – allen voran Kant und Hegel – entwickelt haben, nach wie vor von herausragendem philosophischem Interesse seien, also keineswegs als bloß historische Bestände betrachtet werden dürften. Eine Reihe klassischer Deutungen von Begriffen wie Selbstbewusstsein, Freiheit, Subjektivität, Logik, Geist und philosophische Methode nehmen Pippins Ansicht nach weder deren Radikalität noch deren philosophisches Potenzial in den Blick.
Robert Pippin hat auch eine Reihe von interdisziplinären Interessen. Dazu gehört zum Beispiel die Beziehung zwischen Philosophie und Literatur, die er mit Studien über den amerikanisch-britischen Schriftsteller Henry James sowie über den französischen Autoren Marcel Proust untersucht. Auch die moderne Kunst und insbesondere der zeitgenössische Film gehören zu den Themen, mit denen er sich intensiv beschäftigt hat. So setzte er sich unter anderem mit dem Fatalismus im amerikanischen Film Noir und der Bedeutung der Western-Regisseure Howard Hawks und John Ford für die politische Philosophie auseinander.
In jüngerer Zeit befasst sich Pippin mit dem Medium Kino aus einer philosophischen Perspektive. So beleuchtet er Alfred Hitchcocks Psychothriller „Vertigo“ in seinem 2017 erschienenen Buch „The Philosophical Hitchcock: Vertigo and the Anxieties of Unknowingness“. Nach Ansicht von Robert Pippin stellt der Regisseur ein Grundproblem in modernen Gesellschaften dar: Immer wieder versuchen Menschen, das für Liebe, Vertrauen und Bindungen nötige Wissen zu gewinnen. Das Ergebnis aber sind Selbstbetrug und tiefgreifende Missverständnisse. In dem 2020 publizierten Buch „Filmed Thought – Cinema as Reflective Form“ zeigt Robert Pippin detailliert, wie international bekannte Filme einige grundsätzliche Probleme des menschlichen Zusammenlebens beschreiben. So untersucht er Fragen der Moral in Pedro Almodóvars „Sprich mit ihr“, von Politik und Gesellschaft in Roman Polanskis „Chinatown“ sowie von Güte und Naivität in Alfred Hitchcocks „Im Schatten des Zweifels“.
Robert B. Pippin ist ein US-amerikanischer Philosoph und einer der profiliertesten Experten auf dem Gebiet des Deutschen Idealismus. Er ist vor allem für seine Arbeiten zu Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Immanuel Kant bekannt. Außerdem hat er zu Friedrich Nietzsche, Marcel Proust, Hannah Arendt, Leo Strauss, Henry James sowie zur Philosophie des Films geforscht. Seine Interessen liegen auf der Geschichte der Philosophie, der Erkenntnistheorie und der Ethik. Zudem forscht er zu Theorien der Moderne.
Mit seinem 1989 erschienenen Buch „Hegel's Idealism: The Satisfactions of Self-Consciousness“ leistete Robert B. Pippin einen Hauptbeitrag zur zeitgenössischen Hegelforschung und eröffnete eine neue Sicht auf dessen Werk. Zudem befasste er sich mit Hegels Kunsttheorie und ihrer Bedeutung für die moderne Bildkunst.
In seinem Buch „Die Aktualität des Deutschen Idealismus“ legt Robert Pippin dar, dass die begrifflichen Neuerungen, die die zentralen Persönlichkeiten der deutschen philosophischen Tradition – allen voran Kant und Hegel – entwickelt haben, nach wie vor von herausragendem philosophischem Interesse seien, also keineswegs als bloß historische Bestände betrachtet werden dürften. Eine Reihe klassischer Deutungen von Begriffen wie Selbstbewusstsein, Freiheit, Subjektivität, Logik, Geist und philosophische Methode nehmen Pippins Ansicht nach weder deren Radikalität noch deren philosophisches Potenzial in den Blick.
Robert Pippin hat auch eine Reihe von interdisziplinären Interessen. Dazu gehört zum Beispiel die Beziehung zwischen Philosophie und Literatur, die er mit Studien über den amerikanisch-britischen Schriftsteller Henry James sowie über den französischen Autoren Marcel Proust untersucht. Auch die moderne Kunst und insbesondere der zeitgenössische Film gehören zu den Themen, mit denen er sich intensiv beschäftigt hat. So setzte er sich unter anderem mit dem Fatalismus im amerikanischen Film Noir und der Bedeutung der Western-Regisseure Howard Hawks und John Ford für die politische Philosophie auseinander.
In jüngerer Zeit befasst sich Pippin mit dem Medium Kino aus einer philosophischen Perspektive. So beleuchtet er Alfred Hitchcocks Psychothriller „Vertigo“ in seinem 2017 erschienenen Buch „The Philosophical Hitchcock: Vertigo and the Anxieties of Unknowingness“. Nach Ansicht von Robert Pippin stellt der Regisseur ein Grundproblem in modernen Gesellschaften dar: Immer wieder versuchen Menschen, das für Liebe, Vertrauen und Bindungen nötige Wissen zu gewinnen. Das Ergebnis aber sind Selbstbetrug und tiefgreifende Missverständnisse. In dem 2020 publizierten Buch „Filmed Thought – Cinema as Reflective Form“ zeigt Robert Pippin detailliert, wie international bekannte Filme einige grundsätzliche Probleme des menschlichen Zusammenlebens beschreiben. So untersucht er Fragen der Moral in Pedro Almodóvars „Sprich mit ihr“, von Politik und Gesellschaft in Roman Polanskis „Chinatown“ sowie von Güte und Naivität in Alfred Hitchcocks „Im Schatten des Zweifels“.
Werdegang
- seit 1992 Evelyn Stefansson Nef Distinguished Service Professor, Committee on Social Thought, Department of Philosophy sowie College, University of Chicago, Chicago, USA
- 1989-1992 Professor, University of California, San Diego, USA
- 1981-1989 Außerordentlicher Professor, University of California, San Diego, USA
- 1975-1981 Assistenzprofessor, University of California, San Diego, USA
- 1974-1975 Assistenzprofessor, New College, Sarasota, USA
- 1974 PhD in Philosophie, Pennsylvania State University, USA
- 1970-1974 Teaching Assistant, Instructor, Pennsylvania State University, USA
- 1972 M.A. in Philosophie, Pennsylvania State University, USA
- 1970 B.A. in Englisch, Trinity College, Hartford, USA
Funktionen
- 2009-2012 Mitglied, Advisory Committee, APA Programs, American Philosophical Association (APA), USA
- 2009 Juror, Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder, Deutschland
- 2008-2015 Mitglied, Board of Directors, National Humanities Center, USA
- seit 2005 Leiter, John U. Nef Committee on Social Thought, University of Chicago, Chicago, USA
- 2004-2010 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Wissenschaftskolleg zu Berlin
- seit 2003 Mitglied, Editorial Board, Journal of the History of Philosophy
- 2002-2012 Beirat, Einstein Forum, Potsdam
- seit 2000 Mitglied, Vorstand, International Hegel Society
- 2000-2003 Juror, Heinz Awards, Heinz Family Foundation, Pittsburgh, USA
- 2000-2005 Mitherausgeber, Nineteenth Century Continental Philosophy, Stanford Encyclopedia Project
- 1998-2003 Leiter, John U. Nef Committee on Social Thought, University of Chicago, Chicago, USA
- 1997-1999 Mitglied, Advisory Committee, APA Programs, APA, USA
- 1994-1997 Mitglied, Editorial Board, History of Philosophy Quarterly
- 1994-1997 Mitglied, Program Selection Committee, North American Nietzsche Society
- 1994-1997 Leiter, John U. Nef Committee on Social Thought, University of Chicago, Chicago, USA
- 1990-2009 Series Editor, Modern European Philosophy
- English Language Editor, Jahrbuch der Nietzsche Forschung
- Mitglied, Editorial Advisory Board, Hegel Society of America / Owl of Minerva, USA
- Mitglied, Editorial Advisory Board, Philosophical Explorations
- Mitglied, Editorial Committee, European Journal of Philosophy
- Mitglied, Editorial Board, Hegel Studien
- Series Editor, Modern German Philosophy
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2024 Bielefelder Wissenschaftspreis, Stiftung der Sparkasse Bielefeld
- 2023 Ehrendoktorwürde, Universität Potsdam
- 2019 Fellow, John Simon Guggenheim Memorial Foundation, New York City, USA
- 2019 Lifetime Achievement Award, Penn State Alumni Association, Pennsylvania State University, USA
- 2019 Alumni Fellow Award, Pennsylvania State University, USA
- 2018 Distinguished Alumnus Award, Penn State Graduate School, Pennsylvania State University, USA
- seit 2016 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2014 Ehrendoktorwürde, Uppsala University, Uppsala, Schweden
- 2012-2013 Fellow, Carl Friedrich von Siemens Stiftung, München
- 2011 Schiller-Professur, Friedrich-Schiller-Universität Jena
- 2009 Spinoza Chair and Lecture, University of Amsterdam, Amsterdam, Niederlande
- seit 2008 Mitglied, American Philosophical Society, USA
- 2008 Honorary Degree, Trinity College, Hartford, USA
- seit 2007 Mitglied, American Academy of Arts and Sciences, USA
- 2003 Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin
- 2001 Distinguished Achievement Award, Andrew M. Mellon Foundation, New York City, USA
- 1997-1998 Forschungsstipendium, Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn
- 1977-1978 Forschungsstipendium, Alexander von Humboldt-Stiftung für Forschungen, Köln und Mainz