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Prof. Dr. Dr. Satoshi Ōmura

Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2015

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  • Fachbereich Mikrobiologie und Immunologie
  • Ort Tokio, Japan
  • Wahljahr 1992

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Naturstoffforschung, Arzneistoffentwicklung, Antiparasitika, Antibiotika, Struktur-Wirkungsbeziehung
Satoshi Ōmura ist ein japanischer Chemiker und Pharmakologe, der die Entwicklung moderner Arzneimittel entscheidend geprägt hat. Mit der Isolierung von fast 500 organischen Substanzen und der Entdeckung von Avermectin schuf er die Grundlage für eine Vielzahl medizinischer Innovationen. Avermectin, das später zu Ivermectin weiterentwickelt wurde, wird heute weltweit zur Bekämpfung von Flussblindheit und Lymphatischer Filariose eingesetzt.
In den 1970er Jahren begann Ōmura, in Zusammenarbeit mit dem Pharmakologen Max Tishler in den USA, die medizinischen Potenziale von Bodenmikroorganismen zu erforschen. Aus Bodenproben isolierte er Streptomyces avermitilis, einen Mikroorganismus, der Avermectin produziert. Der Mikrobiologe William C. Campbell optimierte die Substanz zu Ivermectin, das seit 1981 gegen Parasiten eingesetzt wird. Die Behandlung von Tieren mit Ivermectin verbesserte deren Gesundheit und reduzierte auch die Häufigkeit menschlicher Filariose, einer Erkrankung, die entstellende Schwellungen des Lymphsystems verursacht. Für ihre Arbeiten, die zur fast vollständigen Ausrottung der Flussblindheit beitrugen, erhielten Satoshi Ōmura und William C. Campbell 2015 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. 
Satoshi Ōmura erforschte auch das Potenzial weiterer bioaktiver Substanzen. Eine bedeutende Entdeckung war Cerulenin, ein Hemmstoff der Fettsäurebiosynthese, der den Anstoß für die Entwicklung von Statinen gab, die weltweit zur Senkung erhöhter Cholesterinspiegel eingesetzt werden. Ebenso wegweisend war Staurosporin, ein Proteinkinase-C-Inhibitor, der die Krebsforschung revolutionierte und moderne Tumortherapeutika wie Imatinib erst ermöglicht hat. Mit Imatinib war erstmals eine zielgerichtete Behandlung der chronisch myeloischen Leukämie gelungen. 
Satoshi Ōmura identifizierte zudem Lactacystin, einen Proteasom-Inhibitor, der zur Entwicklung des Myelom-Medikaments Bortezomib führte. Das Proteasom ist ein Enzym, das intrazellulär Proteine abbaut und an der Regulation des Zellzyklus beteiligt ist. Störungen des Zellzyklus sind ein wichtiger Faktor der Krebsentstehung, so dass mit Bortezomib der intrazelluläre Abbau schädlicher Proteine wieder möglich wurde. Aus der Forschung des Naturstoffchemikers ging auch Herbimycin hervor, ein Hsp90-Inhibitor, der die onkogene Aktivität des Hitzeschockproteins Hsp90 hemmt. Beide Substanzen unterstreichen Satoshi Ōmuras Einfluss auf die Onkologie.
Im Laufe seiner Karriere entdeckte der Chemiker und Pharmakologe 13 neue Gattungen von Mikroorganismen, darunter Kitasatosporia, Longispora und Arbophoma, sowie 42 neue Arten. Viele dieser Organismen sind Quellen für pharmazeutisch nutzbare Substanzen, deren therapeutische Potenziale noch nicht voll erschlossen sind. 
Satoshi Ōmuras visionäre Forschung hat die Grenzen der Biotechnologie erweitert. Seine Entdeckungen prägen nicht nur die Entwicklung moderner Arzneimittel, sondern liefern auch entscheidende Impulse für die zukünftige Erforschung und Herstellung innovativer Therapien. Für seine herausragenden Leistungen wurde der Wissenschaftler neben dem Nobelpreis mit zahlreichen weiteren renommierten nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt.

  • seit 2013 Distinguished Professor Emeritus, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 2008-2012 Präsident Emeritus, Kitasato Institute, Kitasato University, Tokio, Japan
  • seit 2007 Präsident, Joshibi University of Art and Design, Tokio, Japan
  • seit 2007 Professor Emeritus, Kitasato University, Tokio, Japan
  • seit 2005 Max Tishler Professor of Chemistry (Emeritus), Wesleyan University, Middletown, USA
  • 2002-2007 Professor, Graduate School of Infection Control Sciences, Kitasato University, Tokio, Japan
  • seit 2001 Koordinator mit besonderem Auftrag, Drug Discovery Project from Natural Products, Kitasato Institute for Life Sciences, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 2001-2007 Professor, Kitasato Institute for Life Sciences, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 1991-2001 Gastprofessor mit besonderem Auftrag, Tokyo University of Science, Shinjuku-ku, Japan
  • 1990-2008 Direktor und Präsident, Kitasato Institute, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 1985-2003 Direktor, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 1984-1990 Direktor und Geschäftsführender Vizepräsident, Kitasato Institute, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 1981-1984 Inspektor, Kitasato Institute, Tokio, Japan
  • 1975-1984 Professor, School of Pharmaceutical Sciences, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 1971-1973 Gastprofessor für Forschung, Wesleyan University, Middletown, USA
  • 1971-2001 Leitender Wissenschaftler, Research Center for Biological Function and Sensory Information, Japan Advanced Institute of Science and Technology, Nomi, Japan
  • 1968-1975 Auperplanmäßiger Professor, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 1970 Promotion in Chemie, Tokyo University of Science, Tokio, Japan
  • 1968 Promotion in Pharmazie, University of Tokyo, Tokio, Japan
  • 1965-1971 Wissenschaftler, Kitasato Institute, Kitasato University, Tokio, Japan
  • 1963-1965 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, University of Yamanashi, Kofu, Japan
  • 1963 Diplom in Chemie, Tokyo University of Science, Tokio, Japan

  • seit 2004 Herausgeber, Journal of Antibiotics
  • 1973-2004 Mitherausgeber, Journal of Antibiotics

  • 2018 Ehrendoktorwürde, University of St. Andrews, St. Andrews, UK
  • seit 2016 Mitglied, Japan Society of Chemotherapy, Japan
  • seit 2016 Mitglied, Japan Society of Synthetic Organic Chemistry, Japan
  • seit 2016 Mitglied, Japan Pharmaceutical Association, Japan
  • 2015 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (gemeinsam mit William C. Campbell und Tu Youyou), Nobel Assembly at Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden
  • 2015 Order of Cultural Merit, Japan
  • seit 2014 Mitglied, Pharmaceutical Society of Japan
  • 2014 Canada Gairdner Global Health Award, Les Prix Canada Gairdner Awards, Gairdner Foundation, Toronto, Kanada
  • 2013 Norman R. Farnsworth ASP Research Achievement Award, American Society of Pharmacognosy, USA
  • 2012 Person of Cultural Merit, Japan
  • 2011 Order of the Sacred Treasure, Gold and Silver Star, Japan
  • 2011 Arima Award, International Union of Microbiological Societies
  • 2010 Tetrahedron Prize for Creativity in Organic Chemistry or Bioorganic and Medicinal Chemistry, Tetrahydron Publications, Elsevier
  • seit 2005 Ausländisches Mitglied, Chinese Academy of Engineering, China
  • seit 2005 Mitglied, European Academy of Sciences
  • seit 2005 Mitglied, Royal Society of Chemistry, UK
  • 2005 Ernest Guenther Award in the Chemistry of Natural Products, American Chemical Society, USA
  • seit 2004 Mitglied, Russian Academy of Sciences, Russland
  • seit 2002 Ausländisches Mitglied, Académie des Sciences, Frankreich
  • seit 2001 Mitglied, Japan Academy, Japan
  • seit 2001 Ehrenbürger, Nirasaki, Japan
  • seit 1999 Ausländisches Mitglied, National Academy of Sciences, USA
  • 1998 Prince Mahidol Award, Prince Mahidol Award Foundation, Bangkok, Thailand
  • 1997 Robert Koch-Medaille, Robert-Koch-Stiftung, Berlin
  • 1995 Fujihara Award, Fujihara Foundation of Science, Tokio, Japan
  • 1994 Ehrenmitglied, Robert Koch-Institut, Berlin
  • 1994 Ehrendoktorwürde, Wesleyan University, Middletown, USA
  • seit 1992 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 1992 Mitglied, American Academy of Microbiology, USA
  • 1992 Chevalier de L’Ordre National du Mérite, Grande Chancellerie de la Légion D’Honneur, Frankreich
  • 1991 Ehrendoktorwürde, Lajos Kossuth University, Debrecen, Ungarn
  • 1989 Uehara Prize, Uehara Memorial Foundation, Tokio, Japan
  • seit 1986 Mitglied, New York Academy of Sciences, New York City, USA

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