Sprachwechsler

Diese Seite wurde bisher noch nicht übersetzt

Seite teilen

  • Wahljahr 1793

Forschung

Wilhelm (William) Herschel war ein deutsch-britischer Astronom und Musiker. Er entdeckte mehrere Himmelskörper, darunter den Uranus sowie mehrere Uranus- und Saturnmonde. Mit selbst gebauten Fernrohren und großen Teleskopen führte er umfangreiche Himmelsbeobachtungen durch. Als Ergebnis gab er Kataloge mit von ihm beschriebenen und erfassten Sternen und Nebeln heraus. So enthielt etwa sein später als „Herschel-Katalog“ bezeichnetes Werk mehr als 2.500 Eintragungen zu nebeligen Objekten.

Wilhelm Herschel wurde am 15. November 1738 als drittes Kind des aus Dresden stammenden Militärmusikers Isaak Herschel in Hannover geboren. Vier seiner neun Geschwister starben sehr früh. Als 14-
Jähriger trat Herschel der kur-hannoverschen Fußgarde bei, in der er Oboe und Violine spielte. 1756 war er mit seinem Regiment ein halbes Jahr in England stationiert, wo er die Landessprache erlernte.

1788 heiratete er Mary Pitt. Das Paar bekam 1792 den Sohn John Frederick William, der später ebenfalls ein bedeutender Astronom wurde. 1793 erhielt Herschel die britische Staatsbürgerschaft und wandelte seinen Vornamen in William ab. Seine jüngere Schwester Caroline (geb. 1750) wurde ebenso wie er eine bekannte Astronomin. Sie entdeckte mehrere Kometen und führte sie Berechnungen astronomischer Reduktionen durch. Ebenso gab sie Kataloge hunderter Sternhaufen und Nebel heraus.

William Herschel starb am 25. August 1822 in Slough in der Nähe von Windsor.

1935 wurde ein Mondkrater nach ihm benannt. Außerdem erinnert seit 1973 der gleichnamige Marskrater an Herschel und seinen Sohn John.

Wilhelm Herschel schlug sich in England zunächst als Notenkopist durch und gab Musikunterricht. 1759 erhielt er den Auftrag, in Richmond, North Yorkshire, eine Militärmusikkapelle aufzubauen. 1761 ging er nach Edinburgh und wechselte ein Jahr später nach Leeds. Nach weiteren Stationen wurde er 1766 Organist der Parish Church in Halifax, West Yorkshire. Im Anschluss trat er in das Orchester der Stadt Bath (Somerset) ein, dessen Leitung er 1780 schließlich übernahm. 1766 wurde er zudem Organist an der dortigen Octagon Chapel. Mit dieser Stellung konnte er seine Familie in Hannover finanziell unterstützen. 1772 zog seine jüngere Schwester Caroline Lucretia zu ihm nach Bath. Sie führte ihm den Haushalt und trat bei seinen Konzerten als Sängerin auf.

Ab 1773 beschäftigte sich Herschel eingehend mit Astronomie. Für seine Himmelsbeobachtungen, bei denen ihm seine Schwester Caroline und sein Bruder Alexander assistierten, baute er schließlich selbst Spiegelteleskope, sowohl für den eigenen Gebrauch als auch für den Verkauf. Seine Teleskope wurden zunehmend exakter. Für ihren Bau mietete er eine Werkstatt, in der er mit hoher Präzision Spiegel schliff und dadurch für die damalige Zeit erstaunliche Brennweiten erreichte.

1775 unternahm er erstmals eine Durchmusterung des Himmels, 1779 folgte eine zweite. Damit wurden Sterne erfasst sowie die Heliozentrik des Sonnensystems bestätigt. 1781 entdeckte Herschel ein neues Objekt im Sonnensystem, das er zu Ehren des englischen Königs Georg III. zunächst Georgium Sidus (Georgs Sternbild) nannte. Heute ist es unter dem Namen Uranus bekannt. Als Anerkennung für diese Leistung erhielt er durch das britische Königshaus eine jährliche Zahlung von 200 Pfund, die ihm eine größere finanzielle Unabhängigkeit ermöglichte. Herschel gab die Musik auf und widmete sich fortan ausschließlich der Astronomie.

Im Zuge dieser Studien versuchte er die räumliche Struktur der Milchstraße zu ergründen. 1782 veröffentlichte er den Aufsatz „On the construction of the Heavens“, in dem er sein Bild der Milchstraße als ausgedehnte, verzweigte Ansammlung vieler Millionen Sterne beschrieb. Darüber hinaus entdeckte er die Uranusmonde Oberon und Titania sowie die Saturnmonde Enceladus und Mimas. Außerdem gelang es ihm, die Infrarotstrahlung der Sonne nachzuweisen.

Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde William Herschel vielfach geehrt. Er war Mitglied der Bath Literary and Philosophical Society (1780), der Royal Society London (1781), Auswärtiges Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften (1786), der American Academy of Arts and Sciences (1788) sowie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (1793). 1816 wurde er zum Ritter des vom Königreich Hannover verliehenen Guelphen-Orden geschlagen. 1820 wurde er zum ersten Präsidenten der Royal Astronomical Society gewählt, die zuvor von seinem Sohn John Herschel mit gegründet worden war.

Herschel erhielt die Ehrendoktorwürde der Universitäten in Glasgow (1792) und Oxford (1796).

Die Leopoldina verwendet Cookies

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig (funktionale Cookies), während andere nicht notwendig sind, uns aber helfen unser Onlineangebot zu verbessern und wirtschaftlich zu betreiben. 

Sie können in den Einsatz der nicht notwendigen Cookies mit dem Klick auf die Schaltfläche "Alle Akzeptieren" einwilligen oder per Klick individuelle Einstellungen vornehmen und diesen per “Auswahl übernehmen” zustimmen. 

Sie können diese Einstellungen jederzeit aufrufen und Cookies auch nachträglich abwählen.

Funktional

Diese Cookies sind technisch erforderlich, um folgende Kernfunktionalitäten der Website bereitstellen zu können:

  • Darstellung der Website
  • Anonymisierung von IP-Adressen innerhalb von Logfiles
  • Status-Cookie-Zustimmung
Komfort

Neben notwendigen Cookies setzen wir zudem Cookies ein, um Ihnen die Nutzung der Website angenehmer zu gestalten. Akzeptieren Sie diese Cookies, werden externe Medien ohne weitere Zustimmung von Ihnen geladen.

Tracking

Mithilfe von Statistik-Cookies können wir die Inhalte und Services unserer Website besser an Ihre Interessen und Bedürfnisse anpassen. Für Statistiken und Auswertungen setzen wir das Produkt etracker ein.

Warnung vor externen Links

Die Nutzung dieses Teildienstes erfordert ihre Einwilligung in die Verarbeitung zusätzlicher personenbezogener Daten durch einen selbständigen Verantwortlichen: Matterport Inc., 352 E. Java Drive, Sunnyvale, CA 94089, USA. Es gelten folgende Datenschutzhinweise: https://matterport.com/de/node/44. Mit der Einwilligung durch Klick auf „Ok“ kann auch eine Übermittlung von personenbezogenen Daten in ein Land außerhalb der Europäischen Union erfolgen. Die Einwilligung ist freiwillig. Eine Ablehnung führt zu keinen Nachteilen. Eine erteilte Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Ich bin damit einverstanden, dass bei Nutzung dieses Teildienstes zusätzliche personenbezogene Daten verarbeitet werden. Dabei verarbeitete Datenkategorien: technische Verbindungsdaten des Serverzugriffs (IP-Adresse, Datum, Uhrzeit, abgefragte Seite, Browser-Informationen), Daten zur Erstellung von Nutzungsstatistiken und Daten über die Nutzung der Website sowie die Protokollierung von Klicks auf einzelne Elemente. Zweck der Verarbeitung: Auslieferung von Inhalten, die von Dritten bereitgestellt werden. Rechtsgrundlage für die Verarbeitung: Ihre Einwilligung nach Art. 6 (1) a DSGVO, Art. 49 DSGVO. Verantwortlicher für die Datenverarbeitung Matterport Inc., 352 E. Java Drive, Sunnyvale, CA 94089, USA. Es gilt die Datenschutzerklärung von Matterport Inc.: https://matterport.com/de/node/44.

Seite besuchen ▸