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Wahljahr: | 2018 |
Sektion: | Neurowissenschaften |
Stadt: | Tübingen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Neurowissenschaften, Parkinson, genetische Faktoren bei Parkinson und Dystonien, Gen-Mutation LRRK2, Parkinson-Therapien
Thomas Gasser ist Neurowissenschaftler. Er erforscht die Entstehung der Parkinsonkrankheit und insbesondere die Rolle genetischer Faktoren. In Studien hat er Gene identifiziert, die zu Parkinson führen können. Mit seiner Forschung trägt er maßgeblich zum besseren Verstehen der Krankheit und zur Entwicklung neuer Therapieansätze bei.
Parkinson zählt weltweit zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen. Bei der Krankheit sterben Nervenzellen im Gehirn ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Der Dopaminmangel führt zu Muskelstarre, unsicherem Gang und Zittern. In etwa fünf Prozent der Fälle entsteht die Krankheit durch einen ererbten genetischen Defekt.
Thomas Gasser sucht mit seinem Team nach genetischen Faktoren, die bei der Erkrankung eine Rolle spielen. In Studien hat er das Erbgut von Familien untersucht und Gen-Mutationen identifiziert, die zu Parkinson führen können. Dazu gehört auch die Gen-Mutation LRRK2, der bislang häufigste erbliche Auslöser. Wer diese Gen-Mutation in sich trägt, erkrankt fast zwangsläufig an Parkinson. In Zukunft könnten Ärzte ermitteln, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Mensch an Parkinson erkranken wird. Der Ausbruch der Krankheit ließe sich mit einer gezielten Behandlung womöglich hinauszögern.
In weiteren Arbeiten hat Thomas Gasser nachgewiesen, dass genetische Mutationen auch bei sporadischen Formen der Parkinson-Erkrankung eine Rolle spielen. Jede einzelne Mutation erhöht das Risiko zwar nur geringfügig, in ihrer Kombination aber, und im Zusammenspiel mit Umweltfaktoren, können die Mutationen sehr schädlich sein. Mit dieser Forschung hat Thomas Gasser Erkenntnisse geliefert, die erstmals dazu führen könnten, dass eines Tages die Ursachen von Parkinson behandelt werden können – und nicht nur die Symptome gelindert werden.
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