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Wahljahr: | 2011 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Aachen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Geothermische Energie sowie Temperatur und Wärme in der Erdkruste; geophysikalisches Reservoir-Ingenieurwesen; numerische Simulation von reaktiven und Mehrphasen-Strömungen in Gesteinsformationen; Gesteinsphysik; Interpretation geophysikalischer Bohrlochmessungen; geothermische Paläoklimaforschung
Der Geophysiker Christoph Clauser ist bekannt für seine Beiträge zur geothermischen Forschung und zur Petrophysik. Seine Forschungsschwerpunkte sind geophysikalische Aspekte der Lagerstättenkunde, insbesondere im Hinblick auf geothermische Energie und geologische Speicherung von Kohlendioxid. Er stützt sich sowohl auf petrophysikalische Laborexperimente und die Interpretation geophysikalischer Bohrlochmessungen als auch auf die numerische Simulation direkter und inverser Probleme bei reaktiver Strömung und Transport im Untergrund.
Seine Analyse der konduktiven und advektiven Wärmetransportmechanismen in Sedimentbecken erbrachte den ersten schlüssigen Nachweis, dass die Wärmestromanomalie unterhalb des Rheingrabens nicht magmatischen Ursprungs ist, sondern durch die Umverteilung der Wärme in einem regionalen Grundwasserströmungssystem verursacht wird. Seine Forschungen zum regionalen Wärmetransport um die russischen und deutschen übertiefen Forschungsbohrungen, die auf dem weit verbreiteten Simulationscode SHEMAT basieren, ermöglichten sowohl die Abschätzung der Fließ- und Transporteigenschaften von Gesteinen als auch die Identifizierung und Quantifizierung verschiedener Wärmetransportmechanismen. Seine Analyse der Abwärtsdiffusion der transienten Erdoberflächentemperatur ergab sowohl einen Korrekturalgorithmus für Wärmeflussmessungen in flachen Bohrlöchern als auch die erste geothermische Rekonstruktion des Endes der letzten Eiszeit in Mitteleuropa aus Temperaturmessungen in einer 4 km tiefen Bohrung. Seine petrophysikalischen Arbeiten führten zu mehreren Zusammenstellungen von thermischen und hydraulischen Gesteinseigenschaften.
Seit 1997 hat er 28 Doktoranden betreut. Er veröffentlichte vier Bücher und ∼110 Veröffentlichungen in referierten Zeitschriften, Buchbeiträgen und Konferenzbänden, war in den Redaktionen des Journal of Geodynamics and Geothermics tätig und meldete ein deutsches und ein europäisches Patent an.
Christoph Clauser hält zudem zwei Patente:
Deutsches Patent Nr. 10 2004 004 689: „Verfahren und eine Anordnung zur Speicherung und dauerhaften Fixierung von in Wasser gelöstem CO2 in geologischen Formationen“
Europäisches Patent No. 05000779.8-2308/PCT: “Method and arrangement for the storage of CO2 dissolved in water and its permanent fixation in geologic formations”
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