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Foto: Tony Rinaldo
Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Kiel |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Photosynthese im Ozean, Planktonökologie, Klimawandel, biogeochemischer Kreislauf, mikrobielle Interaktionen
Alexandra Zoe Worden ist eine amerikanische Ozeanografin, Meeresbiologin und Genomforscherin. Sie erforscht die Funktion und Produktivität von Meeresalgen, mikrobielle biogeochemische Kreisläufe sowie mikrobielle Interaktionen in Meeresökosystemen. Ihr Anliegen ist es, die photosynthetischen Prozesse und den Verbleib von mikrobiellen Zellen (Kohlenstoff) in der Meeresumwelt zu verstehen. Sie untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf marine Mikroben und die von ihnen erbrachten biochemischen Leistungen und entwickelt innovative Methoden und Technologien für die Forschung unter den schwierigen Bedingungen der Meeresumwelt. Ihre Studien führen Erkenntnisse der Erdgeschichte, der Evolutionsbiologie und der Molekularbiologie zu mikrobielle Interaktionen zusammen.
Worden hat sich auf die Forschung zu Meeresalgen konzentriert. Diese vielfältige Gruppe von Organismen ist für etwa die Hälfte der weltweiten Aufnahme von atmosphärischem Kohlendioxid verantwortlich. Zugleich bilden diese Organismen auch die Grundlage der marinen Nahrungsketten. Es wird erwartet, dass sich der Klimawandel stark auf die Meeresalgen auswirken wird. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass das Wissen über die Mechanismen und die Kontrolle der mikrobiellen Dynamik in marinen Ökosystemen rasch erweitert wird – mit besonderem Augenmerk auf den Kohlenstofftransfer und die photosynthetischen Prozesse. Alexandra Zoe Worden entwickelt Methoden zur Untersuchung von Meeresmikroben in ihrer natürlichen Umgebung sowie deren Rolle im Kohlenstoffkreislauf. Darüber hinaus entwickelt sie ein genetisches Modellsystem, das sowohl über die Entwicklung von Meeresalgen als auch über die Evolution von Landpflanzen Auskunft gibt.
Vor diesem Hintergrund ist Wordens Team sehr interdisziplinär aufgestellt und verbindet in der Forschung mikrobielle Ökologie mit Studien zur Algenevolution, zur Interaktion zwischen Mikroben und Ökosystemen und zu molekularen Akklimatisierungsmechanismen. Methodisch gesehen erstreckt sich ihre Forschung von der Genetik über Mikrobiologie, Ökologie und Ozeanographie bis hin zur Biochemie. Im weiteren Sinne folgt ihre Forschung der evolutionären Perspektive, wobei der Schwerpunkt auf den Zell-Zell-Interaktionen und der Wirt-Virus-Dynamik liegt.
Worden hat internationale Expeditionen geleitet und nimmt regelmäßig an solchen teil. Im Rahmen dieser Feldforschung werden beispielsweise die Kohlenstoffverarbeitung in Tiefseesedimenten sowie photosynthetische und Exportprozesse untersucht, die in den über dem Sonnenlicht liegenden Regionen der Wassersäule ablaufen. Zu diesem Zweck führt sie auch Forschungen in der Karibik, im Golf von Bengalen, im Mittelmeer, im Nordatlantik und an anderen Standorten weltweit, einschließlich der Antarktis, durch. Ihre Studien erstrecken sich auch auf mikrobielle Gemeinschaften in Korallen, Mangroven und extremen Umgebungen.
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