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Wahljahr: | 2007 |
Sektion: | Humangenetik und Molekulare Medizin |
Stadt: | Erlangen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Genveränderungen, genetische Faktoren bei Krankheiten, grüner Star (Glaukom), seltene Erkrankungen, geistige Behinderung
André Reis ist Genetiker. Er erforscht die Rolle genetischer Faktoren bei multifaktoriellen Erkrankungen und bei geistiger Behinderung. In Studien identifizierte er Genveränderungen, die mit dem grünen Star und der Schuppenflechte in Verbindung gebracht werden. Mit seinen Arbeiten will er die Entstehung solcher Krankheiten weiter aufklären und zu besseren Therapien beitragen.
Bei multifaktoriellen und komplexen Erkrankungen spielen sowohl Umweltfaktoren als auch erbliche Faktoren eine Rolle. André Reis will aufklären, welchen Anteil die erblichen Faktoren an der Entstehung von Krankheiten haben. Er erforscht die Zusammenhänge vor allem bei der Schuppenflechte (Psoriasis), beim grünen Star (Glaukom), bei geistiger Behinderung und Schizophrenie. Die Schuppenflechte zum Beispiel ist eine Hauterkrankung mit einer starken genetischen Komponente. Bei der Hälfte der Patienten gibt es in der Familie einen Angehörigen, der ebenfalls erkrankt ist. In Studien konnte André Reis neue Genorte identifizieren, die mit der Erkrankung in Zusammenhang gebracht werden.
In weiteren Projekten sucht er nach Genen, die an der Entstehung des grünen Stars beteiligt sind. Der grüne Star (Glaukom) ist eine der häufigsten Ursachen für Blindheit in der entwickelten Welt. André Reis hat Genveränderungen entdeckt, die zu einem Absterben von Nervenzellen in der Netzhaut führen können. Durch die Identifizierung weiterer Kandidatengene will er die Krankheitsentstehung weiter aufklären.
Ein Forschungsschwerpunkt sind auch die genetischen Faktoren von seltenen Erkrankungen und geistiger Behinderung. Reis konnte Genmutationen bei verschiedenen Formen von Minderwuchs nachweisen, sowie defekte Enzyme (Ubiquitin-Ligase UBR1) als Ursache für das seltene Johanson-Blizzard-Syndrom, das zu einer Minderbegabung führt. Durch das Aufdecken solcher genetischen Faktoren können diese Krankheiten besser verstanden und Therapien entwickelt werden.
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