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Bild: Kent Sievers | Medical Center, University of Nebraska
Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Iowa City |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Molekulare Neuroembryologie, Sinneszellen des Innenohrs, Evolution und Entwicklung der Hörnerven
Bernd Fritzsch ist Neurobiologe und auf vergleichende molekulare Neuroembryologie spezialisiert. Sein Schwerpunkt liegt auf der molekularen Evolution der Sinneszellen des Innenohrs, den Haarzellen und den Neuronen. Ziel seiner Forschung ist es, entscheidende Entwicklungsschritte aufzuklären, die eine Wiederherstellung der Hörfähigkeit erlauben könnten. Zu diesem Zweck arbeitet er auch an der Evolution der molekularen Entwicklung des Corti-Organs, des Hörorgans der Säugetiere, der Spiral-Ganglienzellen und der Hörkerne des Hirnstamms.
In seinen frühen Arbeiten konzentrierte sich Bernd Fritzsch auf die Entwicklung und Evolution der Innervation der Augenmuskeln. Gemeinsam mit einem Team am Karolinska Insitutet in Stockholm zeigte er, dass die sechs Augenmuskeln des Fisches Neunauge unterschiedlich und nicht wie bei anderen Vertebraten (Unterstamm der Chordatiere mit Wirbelsäule) innerviert sind. Um zu verstehen, welche Änderung in der Entwicklung eine solche Reorganisation bewirkt, arbeitete er mit dem US-amerikanischen Genetiker Andrew P. McMahon an der ersten „Knockout“-Maus mit einem Hirndefekt, der Wnt1 Null-Maus. Die Forscher zeigten, dass die okulomotorischen und die trochlearen Motoneuronen für eine normale Entwicklung die Proteine Wnt1 und Fgf8 benötigen. In neueren Forschungen fanden Fritzsch und sein Team heraus, dass Mutationen an menschlichen Kinesinen, einer Gruppe von Motorproteinen, zur Fehl-Innervation der Augenmuskeln und zu Funktionseinschränkungen führen.
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