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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2016 |
Sektion: | Informationswissenschaften |
Stadt: | Tübingen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Maschinelles Lernen, kausale Inferenz, intelligente Systeme, statistische Analyse hochdimensionaler Daten
Bernhard Schölkopf ist Mathematiker und Physiker, sein Forschungsgebiet ist das maschinelle Lernen. Er entwickelt Algorithmen, mit denen Computerprogramme flexibel auf Situationen reagieren können. Zum Einsatz kommen seine Methoden und Programme in Anwendungen ganz unterschiedlicher Disziplinen – von der Medizin bis zur Wirtschaft. Mit seinen Arbeiten hat er das Gebiet der intelligenten Systeme maßgeblich vorangebracht.
Soll ein Computer eine Aufgabe lösen, braucht er eine Handlungsanweisung zur Lösung des Problems. Er braucht einen Algorithmus. Bernhard Schölkopf entwickelt und erforscht Algorithmen für maschinelles Lernen. Die Computerprogramme sollen damit lernen, aufgrund von Messwerten oder Daten immer genauere „Entscheidungen“ zu treffen. Solche Algorithmen kommen in den unterschiedlichsten Anwendungen vor. Sie ermöglichen zum Beispiel, dass Internetsuchmaschinen Informationen finden, helfen in der Medizin Gene aufzuspüren, werten Kamerabilder schnell aus und kommen bei der Prognose von Wettervorhersagen oder Aktienkursen zum Einsatz.
Bernhard Schölkopf entwickelt solche Algorithmen auf der Grundlage von Beobachtungen von Datensätzen. Er entwickelt „Lernverfahren“ für Software, damit diese Regelmäßigkeiten in den Daten erkennt (empirische Inferenz). Eine Maschine findet damit in großen Datenmengen oft auch Strukturen, die ein Mensch nicht finden würde. Hierfür setzt Bernhard Schölkopf Methoden der statistischen Analyse hochdimensionaler Daten ein. Eine Herausforderung ist dabei die Entwicklung von Analyseverfahren für große Datensätze, komplexe Strukturen und variable Einflussgrößen. Schwerpunkt seiner Arbeiten sind Algorithmen, die auf dem Support-Vektor-Verfahren basieren und mit einem Kern arbeiten (Kern-Methode), sowie Methoden der kausalen Modellierung. Er hat anerkannte Methoden für maschinelles Lernen etabliert, von denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Biologie, der Medizin, den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften profitieren.
Mit seiner Forschung will Bernhard Schölkopf die Prinzipien von Wahrnehmen, Lernen und Handeln in intelligenten Systemen verstehen. Er baute die Abteilung für Empirische Inferenz am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik zu einem weltweit angesehenen Zentrum für maschinelles Lernen auf. 2011 war er Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme.
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