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Foto: zweimalig GbR
Wahljahr: | 2013 |
Sektion: | Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften |
Stadt: | Köln |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Experimentelle Wirtschafts- und Verhaltensforschung, Spieltheorie
Bettina Rockenbach ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin. Mit ihren Forschungen liefert sie wichtige Erkenntnisse zu menschlichem Verhalten in ökonomisch relevanten Situationen. Schwerpunkte ihrer häufig interdisziplinären Forschung liegen im Design von Mechanismen zur Beförderung von Kooperation in sozialen Dilemma-Situationen und der Gestaltung von Rahmenbedingungen zur Steigerung sozial verantwortlichen wirtschaftlichen Handelns.
Die Entwicklung und das Maß der menschlichen Kooperation bilden ein bislang noch nicht ausreichend verstandenes Phänomen. Entgegen der Vorhersage der klassischen ökonomischen Theorie zeigen empirische Studien, dass Kooperation unter Menschen sogar in sozialen Dilemma-Situationen stattfindet. In Abwesenheit von sozialen Rahmenbedingungen ist sie jedoch höchst fragil. Die Forschungsarbeiten von Bettina Rockenbach tragen dazu bei, diese Wechselwirkungen aufzuklären.
So konnte sie, gemeinsam mit ihren Koautoren, in einer Studie nachweisen, dass Gesellschaften mit sozialen Sanktionsmöglichkeiten erfolgreicher in der Bereitstellung öffentlicher Güter sind und dass Menschen solche Gesellschaften langfristig bevorzugen. In einer anderen Forschungsarbeit zeigt Rockenbach, gemeinsam mit ihrem Koautor, dass sich gemeinnütziges Verhalten innerhalb einer Gruppe auszahlen kann, obwohl es zunächst mit Nachteilen für das Individuum verbunden ist. Der Grund: Menschen bevorzugen Personen als Sozialpartner, von deren Kooperationsverhalten sie sich zuvor persönlich überzeugen konnten. Deutlich wurde in dieser experimentellen Studie auch, dass Menschen unter Beobachtung dazu neigen, eigennütziges Verhalten zu verschleiern. Beobachtung ist also ein fester Bestandteil des sozialen Repertoires einer Gesellschaft.
Rockenbachs Ansatz ist häufig interdisziplinär. In ihrer Forschung verwendet sie experimentelle und spieltheoretische Methoden für ein besseres Verständnis und zur Lösung gesellschaftlich relevanter Probleme.
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