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Wahljahr: | 2013 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Eggenstein-Leopoldshafen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Beschaffenheit von Oberflächen, Dünnstschichten, Selbstassemblierende Monolagen (SAMs), Metall-organische Gerüste (MOFs/SURMOFs), Speichermöglichkeiten
Christof Wöll erforscht die Physik und Chemie von Oberflächen. Er entwickelt dünnste Beschichtungen und optimiert sie für verschiedene Einsatzbereiche. Seine Forschung hat zu verbesserten Oberflächen und Beschichtungen sowie zu effizienteren Speichermöglichkeiten von Gasen geführt.
Überall in unserem Alltag spielt die Beschaffenheit von Oberflächen eine Rolle, z.B. bei Möbeln, Küchenplatten, Kleidungsstücken oder der Verträglichkeit von Kontaktlinsen. Die Eigenschaften von Oberflächen kommen aber beispielsweise auch bei Katalysatoren ins Spiel oder wenn Muscheln auf Schiffsrümpfen anwachsen. Christof Wöll erforscht physikalisch-chemische Eigenschaften organischer und anorganischer Oberflächen und optimiert sie für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.
Christof Wöll arbeitet vor allem mit Selbstorganisierenden Monoschichten (SAMs, Self-Assembling Monolayers) und Metall-organischen Gerüststrukturen (MOFs, Metal-Organic Frameworks). Durch SAMs werden dünnste Beschichtungen möglich, die zum Beispiel bei der Herstellung von Sensoren oder beim Korrosionsschutz eingesetzt werden. SURMOFs (Surface-Anchored Metal-Organic Frameworks) sind kristalline Dünnschichten aus Metall-organischen Gerüstverbindungen. Auf der Basis von organischen Molekülen werden kristalline Filme hergestellt, die bei der Produktion von Solarzellen zum Einsatz kommen. Mit seinem Team analysiert Christof Wöll die Herstellungsprozesse der Filme. Er variiert Moleküle und Verfahren, um Beschichtungen mit optimalen Eigenschaften zu erhalten.
MOFs können andere Moleküle in sich aufnehmen und werden deshalb auch als Speicher für bestimmte Gase eingesetzt. Sie eignen sich zum Beispiel für die Speicherung von Wasserstoff, was bei wasserstoffbetriebenen Automobilen notwendig ist, oder für die Speicherung von Treibhausgasen. Christof Wöll konnte nachweisen, dass die Speicherkapazitäten der MOFs durch Korrosion ihrer Oberfläche begrenzt wird und Wasser dabei eine Rolle spielt. Außerdem konnte er ein neues Beschichtungsverfahren für MOFs etablieren, das es gestattet, die interessanten physikalischen Eigenschaften dieser molekularen Gerüststrukturen auszunutzen.
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