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Foto: Agentur Focus/Sven Doering
Wahljahr: | 2018 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Dresden |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Design und Synthese neuer Materialien, Materialien für Energietechnologien (Solartechnik, Thermoelektronik, Katalyse), Spin-Elektronik, Heusler-Verbindungen, topologische Materialien, Photoemission
Claudia Felser ist Chemikerin. Sie erforscht Verbindungen und Materialien, die in Computer- und Energietechnologien eingesetzt werden können. Ein Forschungsschwerpunkt sind Heusler-Verbindungen, die besondere halbleitenden und magnetische Eigenschaften haben, und als neue Solarzellen oder Magnete genutzt werden können.
Heusler-Verbindungen bestehen aus mehreren nicht-magnetischen Metallen, die zusammen magnetische Eigenschaften ausweisen. Diese Materialklasse wurde 1903 zum ersten Mal beschrieben. Seitdem werden immer neue Verbindungen und Anwendungsgebiete gefunden. Sie sind in der Spin-Elektronik etabliert und werden zunehmend auch im Bereich der Solarenergie und Thermoelektrik eingesetzt.
Claudia Felser identifiziert und analysiert solche Verbindungen. Mit ihrem Team hat sie neue Heusler-Verbindungen entdeckt, unter anderem die Gruppen Mn2YZ und Cr2YZ. Aus diesen Gruppen könnten neue Hartmagnete erstellt werden, die ohne Seltene Erden auskommen. Solche Magnete stecken in Kernspintomografen, in Elektromotoren, Solar- und Windkraftanlagen, und sie werden zur Datenspeicherung eingesetzt.
Claudia Felser möchte mit ihrem Team die chemische Physik dieser Verbindungen weiter aufklären und deren Eigenschaften gezielt einsetzen. Heusler-Verbindungen können auch die Entwicklung von Quantencomputern vorantreiben, da sich einige der Verbindungen wie topologische Isolatoren (TI) verhalten.
In weiteren Arbeiten synthetisiert Claudia Felser hochwertige Einkristalle verschiedener Materialien und untersucht deren topologische Eigenschaften.
Zur Bestimmung der elektronischen Eigenschaften von Materialien setzt Claudia Felser modernste Untersuchungstechniken ein: Photoelektronenspektroskopie (PES), hochenergetische Photoemission und Conversion-Electron-Mößbauerspektroskopie (CEMS). Ihr Team kann mit diesen Techniken elektronische Strukturen von vergrabenen Flächen und extremen Dünnfilmen messen.
Claudia Felser setzt sich für einen besseren Austausch zwischen Universitäten und Industrie ein. Weitere große Anliegen sind ihr die Nachwuchsförderung und die Förderung von Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft.
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