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Prof. Dr.

Clemens Kirschbaum

Wahljahr: 2013
Sektion: Psychologie und Kognitionswissenschaften
Stadt: Dresden
Land: Deutschland
CV Clemens Kirschbaum - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Stress, Auswirkungen von Stress auf physiologische und psychologische Funktionen des Körpers, Psychoendokrinologie

Clemens Kirschbaum ist ein deutscher Biopsychologe. Hauptinteresse seiner Forschung ist die Untersuchung von Stress und seinen Auswirkungen auf die physiologischen und psychologischen Funktionen des Körpers. Besondere Aufmerksamkeit widmet Kirschbaum in diesem Zusammenhang Aspekten der Psychoendokrinologie, Psychoimmunologie und der Molekulargenetik. Darüber hinaus interessiert ihn der Einfluss von akutem Stress auf kognitive Kontrollprozesse.

Im Rahmen von empirischen Studien untersucht Kirschbaum die Auswirkungen von Stress auf ganz verschiedene Personengruppen, zum Beispiel auf junge Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes ein Schlafdefizit entwickelt haben.

Ein zentraler Punkt seiner Arbeit ist die Untersuchung des Wirkspektrums von Cortisol im menschlichen Körper, das bei der Entstehung von Stress eine wichtige Rolle spielt. Kirschbaum war mit seiner Arbeitsgruppe an der Erarbeitung eines standardisierten Diagnoseverfahrens beteiligt. Damit lässt sich die Belastung eines Menschen über das im Haar eingelagerte Stresshormon Cortisol messen. Bei den Betroffenen wird dadurch eine frühere Intervention beziehungsweise Behandlung möglich, denn nicht selten fällt es ihnen schwer, Stresssymptome richtig wahrzunehmen und zu interpretieren.

Auch die Auswirkungen von Stress, den Menschen nur als Beobachter von gestressten Personen oder Situationen erleben, hat Kirschbaum untersucht. Im Rahmen einer Studie fand er heraus, wie sich Menschen verhalten, wenn sie Zeuge des Stresses anderer werden. Sein Team kam zum Ergebnis, dass allein die Beobachtung solcher Situationen bei Unbeteiligten zur Ausschüttung des Stresshormons Cortisol führen könne. Für dieses Phänomen wurde der Begriff „Empathischer Stress“ geprägt.

Werdegang

  • seit 2003 Professor für Biopsychologie, Technische Universität Dresden
  • 1999-2003 Professor für Physiologische Psychologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 1996-1999 Heisenberg-Stipendiat der DFG am Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik, Universität Trier
  • 1996 Habilitation im Fach Psychologie an der Universität Trier
  • 1992-1993 Forschungsaufenthalt an der University of Rochester, Department of Neuroanatomy and Neurobiology, New York, USA
  • 1991-1996 Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Trier, Abteilung für Klinische und Physiologische Psychologie
  • 1991 Promotion im Fach Psychologie
  • 1986-1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Trier, Abteilung für Klinische und Physiologische Psychologie
  • 1985-1986 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Psychologischen Institut III der Universität Münster
  • 1985 Diplom im Fach Psychologie

Funktionen

(Auswahl)

  • 2014-2017 Präsident der International Society of Psychoneuroendocrinology (ISPNE)

Projekte

(Auswahl)

  • seit 2012 Teilprojektleiter im DFG-Sonderforschungsbereich SFB 940 „Volition und kognitive Kontrolle: Mechanismen, Modulatoren, Dysfunktion“, integriertes Graduiertenkolleg sowie Teilprojekt B05 „Der gestresste präfrontale Kortex: Zum Einfluss von akutem Stress auf Volition und kognitive Kontrolle“
  • 2009-2012 DFG-Projekt „Psychologische und physiologische Auswirkungen chronisch partieller Schlafschuld bei jungen Eltern“
  • 2008-2010 DFG-Projekt „Auswirkung pränataler Glucocorticoidgaben auf physiologische Entwicklung, Gesundheit, Kognition, Konzentration und Stressreaktivität im Kindesalter“
  • 2008-2010 DFG-Projekt „Prädiktoren, Konsequenzen und Veränderbarkeit der psychoneuroendokrinen Stressreaktion bei der Sozialen Phobie“
  • 2006-2008 DFG-Projekt „Chronischer Stress durch „Repeated Hits“ und fehlende Adaptation? Eine biopsychologische Überprüfung des Allostatic Load-Konzepts bei Amateur-Sportlern“
  • 2007-2009 DFG-Projekt „Cortisolbestimmung im Haar: Retrospektiver Kalender kumulativer Cortisolbelastung“
  • 2005-2009 DFGProjekt „5-HTTLPR Polymorphismus, Emotionales Gedächtnis, Startle Reaktion und Stress“
  • 2003-2004 DFG-Projekt „Neuronale Korrelate von psychosozialem Stress“
  • 2002-2004 DFG-Projekt „Psychosoziale Belastung bei Morbus Addison“
  • 2000-2001 DFG-Projekt „Stressreaktivität und Glucocorticoidsensitivität bei Gesunden und bei atopischen Patienten“
  • 1997-2000 DFG-Projekt „Rasche Habituation endokriner Reaktionen auf wiederholte psychische Belastung – Ein protektiver Faktor für zukünftige gesundheitliche Beeinträchtigung?“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

(Auswahl)

  • seit 2013 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2008 Elsevier Citation Award for the Top Cited Paper in 2006 and 2007
  • 1997 Innovationspreis des Vereins zur Förderung des Forschungszentrums für Psychobiologie und Psychosomatik
  • 1996 Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 1996 Special Citation Award, Behavioral Medicine Research Society, Washington, USA
  • 1995 Neal Miller New Investigator Award, Academy of Behavioral Medicine Research
  • 1992 Young Investigator Award, Society for the Immunocompromized Host, Boulder, Colorado, USA
  • 1991 Dissertationspreis der Universität Trier
  • 1990 Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie
  • 1988 Stipendium der European Science Foundation zum Besuch der ESF Winterschool „Brain, behaviour and the immune system“
  • 1987 Stipendium der European Science Foundation zum Besuch der ESF Winterschool „Stress, Disease and the Brain“
  • 1986 Reisestipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zum Besuch von Forschungslaboratorien in den USA

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