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Wahljahr: | 2011 |
Sektion: | Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie |
Stadt: | Essen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Rolle von Sphingolipiden bei Infektionen, Entzündungen und endogener Depression
Erich Gulbins ist Molekularbiologe. Er erforscht zelluläre und biomedizinische Funktionen von Lipiden in der Zellmembran (Sphingolipide). Ihm gelangen wichtige grundlagenwissenschaftliche Entdeckungen zur Physiologie, Biochemie und Pathophysiologie von Sphingolipiden. Gulbins hat neue zellbiologische Mechanismen entschlüsselt, wie Sphingolipide bei bakteriellen Infektionen und zystischer Fibrose, aber auch endogener Depressionen wirken.
Erich Gulbins konnte zeigen, dass Ceramid und Sphingosin bei bakteriellen Pneumonien grundlegende Prozesse der Infektion kontrollieren. Unter physiologischen Bedingungen schützt Sphingosin in Epithelzellen des Atemtrakts vor Infektionen mit Bakterien. Bei Patienten mit zystischer Fibrose (Mukoviszidose) fehlt Sphingosin in den Atemwegen fast völlig, während Ceramide akkumulieren. Die Imbalance beider Sphingolipide führt zu Entzündungen und der stark erhöhten Infektionsanfälligkeit dieser Patienten.
Erich Gulbins und seine Kollegen haben zudem eine neue Hypothese zur Entstehung von Depressionen und zur Wirkungsweise stimmungsaufhellender Medikamente beschrieben. Erich Gulbins konnte mit seinem Team zeigen, dass die Neubildung von Neuronen (Neuroneogenese) im Hippocampus, die bei endogener Depression gestört ist, durch den Ceramid‐Spiegel reguliert wird. Je höher der Ceramid‐Spiegel, desto eingeschränkter die Neuroneogenese, was letztendlich zu Depression führt. Antidepressiva senken den Ceramid‐Spiegel u.a. im Hippocampus, wodurch die Neuronen-Neubildung aktiviert wird und eine Therapie der endogenen Depression möglich ist.
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