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Prof. Dr. Dr.

Florian Holsboer

Wahljahr: 1999
Sektion: Neurowissenschaften
Stadt: München
Land: Deutschland
CV Florian Holsboer - Deutsch (pdf)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Depressionen, Angststörungen, Diagnostik und Risikomarker psychiatrischer Erkrankungen, personalisierte Depressionstherapie

Florian Holsboer ist Chemiker, Psychiater und Depressionsforscher. Schwerpunkt seiner Forschung ist die Entstehung und Prävention von Depressionen, Angsterkrankungen und Schlafstörungen. Durch den Einsatz modernster Labordiagnostik hat er diese Erkrankungen weiter charakterisiert und deren Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Er gilt als Begründer der personalisierten Depressionstherapie.

Holsboers Forschungs- und Arbeitsschwerpunkt ist die Entwicklung einer personalisierten Psychiatrie. Patienten mit einer Depression werden bisher meist nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ (trial and error) behandelt, da Ärzte keine objektiv messbaren Diagnosekriterien zur Hand haben und die Krankheit durch viele ineinandergreifende Mechanismen ausgelöst wird. Antidepressiva wirken deshalb sehr unspezifisch, sie bringen oft etliche Nebenwirkungen mit sich und bleiben bei vielen Patienten wirkungslos. Florian Holsboer hat einen Test (ABCB1-Test) auf den Markt gebracht, mit dem überprüft werden kann, ob und wie ein Patient auf einen Antidepressiva-Wirkstoff anspricht. Der Test misst die genetisch bedingte Stärke der Blut-Hirn-Schranke. Patienten, deren Schranke weniger Wirkstoff durchlässt, brauchen eine höhere Dosierung oder ein anderes Medikament. Holsboer forscht auch an personalisierten Therapien von Angsterkrankungen und Schlafstörungen. Für seine Forschungen setzt er modernste Labordiagnostik, Methoden der Biochemie, der Genetik, Molekularbiologie und Modellsysteme ein.

Während seiner Laufbahn hat Holsboer auch an einer objektiveren Diagnostik für Depressionen gearbeitet. Die Entstehung der Krankheit ist bei jedem Menschen individuell, das Zusammenspiel von äußeren und genetischen Faktoren immer unterschiedlich. Holsboer arbeitet daran, für jeden Patienten ein individuelles Risikoprofil zu erstellen und darauf aufbauend eine individuelle Behandlung zu entwickeln. Mit seiner Forschung will er Kausalmechanismen, die zur Depression führen, mit naturwissenschaftlichen Methoden identifizieren.

Werdegang

  • 2014 Emeritierung als Direktor des MPI für Psychiatrie und Übernahme der Geschäftsführung (CEO) der HMNC Holding GmbH
  • 2010 Mitgründer der HMNC Brain Health GmbH
  • seit 2007 Geschäftsführer der NeuroNova gGmbH
  • 2001 Gründung des Biotechnologieunternehmens Affectis Pharmaceuticals AG (vormals NeuroNova AG)
  • 1991 Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 1990-2014 Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie (MPI) in München und wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
  • 1987-1989 Direktor der Psychiatrischen Klinik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1986 Berufung auf den Lehrstuhl für Psychiatrie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1984 Habilitation
  • 1984 Facharzt für Nervenheilkunde und Psychotherapie
  • 1981-1983 Assistenzarzt an der Psychiatrischen Klinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • 1979-1981 Assistenzarzt an der Universitätsnervenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
  • 1979 Promotion zum Dr. med. am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universitätsklinik München
  • 1978-1979 Schering-Stipendiat am Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU München
  • 1975 Promotion zum Dr. rer. nat. am Institut für anorganische Chemie der LMU München
  • 1974-1979 Studium der Medizin an der LMU München
  • 1965-1971 Studium der Chemie an der LMU München

Funktionen

  • 2012 Mitglied des medizinischen Beirats der Medical Park AG, Amerang
  • 2002-2006 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Affectis Pharmaceuticals AG
  • 2000-2003 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Neuropharmakologie und Psychopharmakologie Deutschland (AGNP)

 

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2014 Wagner-Jauregg-Medaille der Universität Wien
  • 2013 Lifetime Achievement Award der World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP)
  • 2013 Ehrendoktorwürde der Universität Zürich, Schweiz
  • 2012 Robert Pfleger-Forschungspreis
  • 2010 Luis Federico Leloir-Preis der argentinischen Staatsregierung
  • 2009 K.J. Zülch-Preis der Gertrud Reemtsma Stiftung
  • 2008 Aschoff-Medaille der Freiburger Medizinischen Gesellschaft
  • 2008 Ehrendoktorwürde der Universität Leiden, Niederlande
  • 2006 ECNP Neuropsychopharmacology Award
  • 2004 Freedom to Discover Unrestricted Neuroscience Research Grant der Bristol-Myers Squibb Foundation
  • 2003 Anna Monika-Preis
  • 2002 Marius Tausk-Gastprofessur an der Universität Leiden, Niederlande
  • 2002 Hans Selye Memorial Lectureship, Edinburgh, UK
  • 2001 Spinoza-Gastprofessur der Universität Amsterdam, Niederlande
  • 1999 Ehrenmitglied des American College of Psychiatrists
  • seit 1999 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 1997 Gay Lussac-Alexander von Humboldt-Preis
  • Ehrenmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Angst und Depression (SGAD)
  • Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Neuropharmakologie und Psychopharmakologie Deutschland (AGNP)
  • Ehrenmitglied des American College of Psychiatry
  • Mitglied des American College of Neuropsychopharmacology (ACNP), USA

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