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Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Göttingen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Bioanorganische Chemie, metallorganische Chemie, Metalloproteine, Katalyse, Magnetochemie
Franc Meyer ist Chemiker. Schwerpunkt seiner Forschung ist die Anorganische Chemie. Er erforscht Metallkomplexe in biologischen Systemen. Im Labor baut er synthetische Metallverbindungen, um die Grundlagen und Effizienz ihrer katalytischen Wirkung zu verstehen. Er will die molekularen Grundlagen aufklären, um Prozesse im Körper besser zu verstehen, aber auch um neue technische Katalysatoren zu entwickeln.
Meyer arbeitet interdisziplinär, an der Schnittstelle zwischen Chemie, Physik und Biologie. Die Hälfte aller Enzyme im menschlichen Organismus sind metallhaltige Proteine, sogenannte Metalloproteine. Sie enthalten zum Beispiel Eisen, Zink und Kupfer. Zu diesen Metalloproteinen gehören zahlreiche Speicher- und Transportproteine. Sie sind essenziell für eine Vielzahl zellulärer Prozesse und Phänomene, da sie als Katalysatoren an fast allen biochemischen Reaktionen beteiligt sind. Zu den biochemischen Prozessen gehören unter anderem die enzymatische Katalyse, neuronale Signalgebung, Genregulation und -expression. Franc Meyer erforscht mit seiner Arbeitsgruppe die molekulare Struktur, Regulation und Funktion der natürlichen Metalloproteine. Im Labor baut er die Merkmale und Verbindungen synthetischer Enzyme nach. Meyer will die molekularen Grundlagen und die Effizienz der Prozesse aufklären, um darauf aufbauend auch neue Katalysatoren im technischen Bereich zu entwickeln. Denn die Katalyse spielt auch eine Schlüsselrolle bei der zukünftigen Energieversorgung, beim Klima- und Umweltschutz. Hier trägt sie dazu bei, Reaktionsabläufe effizienter zu gestalten und unerwünschte Nebenprodukte zu vermeiden.
In weiteren Arbeiten erforscht Franc Meyer mit seiner Arbeitsgruppe Eisen-Schwefel-Cluster. Sie sind als Cofaktoren an Enzymreaktionen in biologischen Systemen beteiligt. Ihre Hauptaufgabe ist der Elektronentransfer, es werden aber immer mehr weitere Funktionen erkannt. Die Wissenschaftler untersuchen synthetische Fe/S-Modellkomplexe. So ist ihnen die Isolierung und vollständige Charakterisierung eines ersten synthetischen Analogons für Rieske-Typ (2Fe-2S)-Cluster gelungen. Für seine Forschung setzt Meyer alle gängigen Analyseverfahren ein (NMR, UV7vis-Spektroskopie, Massenspektroskopie, Single X-ray Diffraction). Darüber hinaus verfügt seine Arbeitsgruppe über spezielle Instrumente (SQUID Messungen, EPR, Raman- und Mößbauer-Spektroskopie), die bei Fließexperimenten und extrem luftempfindlichen Verbindungen zum Einsatz kommen.
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