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Wahljahr: | 2007 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Boston, MA |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Nephrologische Erkrankungen, medullär-zystische Nierenerkrankung Typ 1 (MCKD1 / ADMCKD1), juvenile Nephronophthise (NPH1), Ziliopathien, Genetik
Friedhelm Hildebrandt ist Mediziner mit Schwerpunkt nephrologische Erkrankungen (Nierenerkrankungen). Er erforscht insbesondere genetisch bedingte Nierenerkrankungen im Kindesalter sowie die molekulare Genetik und Pathogenese von zystischen Nierenerkrankungen (Ziliopathien) und des nephrotischen Syndroms.
Friedhelm Hildebrandt beschäftigt sich in seinen Forschungen mit genetisch bedingten Erkrankungen der Niere, dazu gehört die medullär-zystische Nierenerkrankung Typ 1 (auch MCKD1 oder ADMCKD1). Er konnte etliche Gene identifizieren, die mit solchen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht werden. Sein besonderer Fokus liegt auf der juvenilen Nephronophthise, die im Schnitt im Alter von 13 Jahren zum Nierenversagen führt. Sie ist die häufigste genetisch bedingte Ursache für chronisches Nierenversagen bei Kindern. Betroffene Patienten brauchen oft eine lebenslange Therapie oder warten auf eine Transplantation. Mit seinem Team konnte Hildebrandt auch das Gen für die juvenile Nephronophthise (NPH1) identifizieren. Er hofft, durch die Erforschung der genetischen Grundlagen die Krankheitsursachen aufklären zu können, damit die Krankheit bekämpft werden kann und nicht nur die Symptome.
In weiteren Arbeiten untersuchte Friedhelm Hildebrandt, warum einige Nierenerkrankungen mit anderen schweren Erkrankungen zusammenhängen, zum Beispiel mit Taubheit oder Blindheit. Hierbei entdeckte er mit seiner Arbeitsgruppe die Bedeutung der Zilien. Zilien sind härchenartige Organellen, die nur wenige Mikrometer lang sind. Sie gehen von der Oberfläche fast aller Säugerzellen aus und haben wichtige sensorische und regulatorische Funktionen. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei zystischen Nierenerkrankungen um Erkrankungen handelt, die durch Störungen der primären Zilien verursacht werden (Ziliopathien). Diese zililäre Hypothese kann neue Ansätze für Therapien bieten.
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