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Foto: privat
Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Potsdam |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Geochemie, Massenspektrometrie, Isotopengeochemie, Quantifizierung von Prozessen der Erdoberfläche mithilfe kosmogener Nuklide, Geochemie der Gesteinsverwitterung, Nährstoffzyklen in Pflanzen, Klimaentwicklung der Erde
Friedhelm von Blanckenburg ist Geochemiker. Im Zentrum seiner Forschung steht die Charakterisierung von Stoffkreisläufen an der Erdoberfläche durch die Bestimmung von Isotopenverhältnissen der beteiligten Elemente. Hierfür entwickelt er Methoden aus der anorganischen Isotopengeochemie und der Massenspektrometrie. Er interpretiert die Daten im Kontext der Klimaentwicklung der Erde und biologischer Systeme.
Mit diesen neuen Methoden der Geochemie ermöglicht Friedhelm von Blanckenburg einen neuen Blick auf die Prozesse an der Landoberfläche und deren Funktionsweise in der Vergangenheit unter einem veränderten Erdklima. Diese Prozesse sind ein komplexes Wechselspiel zwischen den tektonischen Kräften in der Erde und den Einflüssen, die das Klima und der Mensch auf die Formung von Landschaften, Böden, Sedimenten und die Ernährung von Pflanzen ausüben.
Seine Arbeitsgruppe verfolgt zwei wesentliche Forschungsansätze. Zum einen nutzt sie den Nachweis und die Analyse sehr seltener kosmogener Nuklide (zum Beispiel 10Be und 26Al) in natürlichen Materialien der Erdoberfläche, um Geschwindigkeiten von Erosion und Verwitterung, von der räumlichen Skala eines Bodenprofils bis zu kontinentalen Dimensionen zu bestimmen. Zum anderen forscht sein Team im Bereich „neuartiger“ stabiler Isotope etwa der Elemente Eisen, Silicium, Lithium und Magnesium. Durch die Messung feiner Verschiebungen in den Verhältnissen der stabilen Metallisotope zueinander wird es möglich, die grundsätzlichen geochemischen Reservoire der Erde zu charakterisieren, Isotopenfraktionierungsfaktoren experimentell zu kalibrieren und die Zyklierung dieser Elemente durch Organismen zu quantifizieren
Im Rahmen eines Advanced Grants des European Research Council (ERC) befasst er sich seit 2023 mit der Verwitterung von Karbonat- und Basaltgestein und dem Potenzial für Entzug atmosphärischen CO2 durch beschleunigte Verwitterung.
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