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Wahljahr: | 2005 |
Sektion: | Wissenschafts- und Medizingeschichte |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Geschichte und Philosophie des Experiments, Historische Dynamik wissenschaftlicher Begriffsbildung, Geschichte von Elektrizität und Magnetismus, Geschichte der Farbenforschung, Methodologische Begriffe in der frühen Neuzeit, Interaktion von Wissenschaftsgeschichte/-philosophie und aktuellen Bereichen der Physik
Friedrich Steinle ist ein deutscher Physiker und Wissenschaftshistoriker. Er beschäftigt sich unter anderem mit wissenschaftshistorischen sowie -philosophischen Untersuchungen zu den Funktionen des naturwissenschaftlichen Experimentierens. An Studien zur Elektrizität im 18. Jahrhundert, zur Elektrodynamik im 19. und zur Farbenforschung im 18. und 19. Jahrhundert konnte er die Rolle des Experiments als Mittel systematischer Exploration darlegen, die beim Erschließen neuer Forschungsfelder und beim Erarbeiten neuer Begriffe vor der Theorieprüfung zentral wird.
Davon ausgehend hat er sein Forschungsinteresse auf die Dynamik naturwissenschaftlicher Begriffsbildung erweitert. Nach Studien zur Entwicklung der neuzeitlichen Mechanik und zur Geschichte von Elektrizität und Magnetismus richtet sich sein Interesse neuerdings auf die Geschichte der Forschungen über multiple und wechselwirkende Galaxien zwischen 1925 und 1980 und damit auf eine entscheidende Entwicklung innerhalb der Astrophysik des 20. Jahrhunderts. Dieser historisch kaum untersuchte Strang führte zu einer Neuausrichtung kosmologischer Forschung sowie zur beständigen Veränderung des Begriffs der Galaxie.
Außerdem arbeitet Steinle zur Geschichte der Farbenforschung. In diesem Rahmen interessiert er sich unter anderem für Farbensysteme und Farbreferenzsysteme im Europa des 18. Jahrhunderts. Dabei arbeitet er Kriterien heraus, die eine angemessene Gruppierung mehrerer bestehender Farbsysteme erlauben. Außerdem erforscht er Rolle und Entwicklung von Farbendiagrammen.
Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Mathematisierung empirischer Forschungsfelder und methodologische Begriffe in der frühen Neuzeit sowie die Interaktion von Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsphilosophie mit aktuellen Bereichen der Physik.
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