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Prof. Dr.

Fritz Strack

Wahljahr: 2011
Sektion: Psychologie und Kognitionswissenschaften
Stadt: Würzburg
Land: Deutschland
CV Fritz Strack - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Menschliches Verhalten, Sozialpsychologie, soziale Kognition, Embodiment, Ankerheuristik, Priming, Reflective-Impulsive Model

Fritz Strack ist ein deutscher Sozialpsychologe, der sich um bedeutende Erkenntnisse im Bereich der „sozialen Kognition“ verdient gemacht hat. Diese untersucht, wie Mitmenschen unsere mentalen Prozesse beeinflussen, zum Beispiel unsere Wahrnehmung, Urteilsbildung sowie unsere Entscheidungs- und Lernprozesse. Er gilt zudem als Pionier der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Körper und Seele, des sogenannten Embodiments.

Besondere Aufmerksamkeit wurde Stracks Studie zum Einfluss des eigenen Gesichtsausdrucks auf die Beurteilung der Witzigkeit von Karikaturen zuteil, die er zusammen mit Leonard Martin und Sabine Stepper durchführte. Die Studie gilt als wichtiger Beitrag zur Prüfung der sogenannten Facial-Feedback-Hypothese. Diese besagt, dass Gesichtsmuskelbewegungen das eigene emotionale Erleben beeinflussen können. So kann die Kontraktion der Gesichtsmuskeln, die normalerweise beim Lächeln aktiv sind, eine heitere Stimmung erzeugen.

Weitere Schwerpunkte, denen sich Fritz Strack widmet, sind die Erforschung der kognitiven Prozesse bei der Beurteilung des eigenen Wohlbefindens sowie der Prozesse des sogenannten Primings und der Ankerheuristik. Priming bezeichnet den bahnenden Effekt eines Reizes – z.B. eines Wortes, eines Bildes, eines Geruchs oder einer Geste – auf einen folgenden Reiz. Als Ankerheuristik wird ein Phänomen bezeichnet, das bei der Auswahl von Zahlenwerten, z.B. bei Schätzungen, zu beobachten ist: Informationen, die unabhängig von der Fragestellung in der Umgebung auftreten, wie etwa andere Zahlenwerte, können die anschließende Auswahl der Schätzwerte beeinflussen.

Fritz Strack entwickelte zusammen mit Roland Deutsch ein Zwei-System-Modell des menschlichen Verhaltens (Reflective-Impulsive Model), für das die Autoren mit dem theoretischen Innovationspreis der US-amerikanischen Society for Personality and Social Psychology (SPSP) ausgezeichnet wurden.

Werdegang

  • 2014 Honorarprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • 1995-2016 Professor und Leiter des Lehrstuhls für Psychologie, Universität Würzburg
  • 1991-1995 Privatdozent an der Universität Trier
  • 1990-1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck Institut für Psychologische Forschung, Leipzig
  • 1989 Habilitation an der Universität Mannheim
  • 1984-1985 Postdoctoral Fellow an der University of Illinois in Urbana-Champaign, USA
  • 1983 Promotion an der Universität Mannheim
  • 1983 Studienabschluss in Psychologie an der Universität Mannheim und der Stanford University, USA

Funktionen

  • seit 2013 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesinstituts für Risikobewertung
  • 2010-2016 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Institute of Advanced Study in Toulouse, Frankreich (IAST)
  • 2005-2013 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hanse-Wissenschaftskollegs, Delmenhorst
  • 2005-2013 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fakultät für Psychologie, Universität Wien, Österreich
  • 2005-2008 Präsident der European Association of Experimental Social Psychology (jetzt: European Association of Social Psychology)
  • 2002-2011 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der School of Humanities and Social Sciences, Jacobs University Bremen
  • 1997-2014 Geschäftsführender Vorstand des Instituts für Psychologie, Universität Würzburg

Projekte

  • 2011-2015 DFG-Projekt „The Body in Embodiment: Specifying the Role of Peripheral Input in Grounded Cognition“
  • 2007-2015 Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs „Verarbeitung emotional relevanter Reize: Von den molekularen Grundlagen zur Empfindung“
  • seit 2006 Sprecher der DFG-Forschergruppe „Emotion und Verhalten: Reflektive und impulsive Prozesse“
  • 2001-2008 DFG-Projekt „Im Zweifel gegen den Angeklagten? Ankereffekte als Urteilsverezerrungen in der juristischen Urteilsfindung und ihre Korrekturmöglichkeiten

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2016 Preis für das Lebenswerk der Society of Experimental Social Psychology (SESP)
  • seit 2011 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2005 Thomas M. Ostrom-Award der US-amerikanischen Person Memory Interest Group (PMIG)
  • seit 2004 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
  • 2004 Wilhelm Wundt-Medaille, zusammen mit Norbert Schwarz
  • 2003 Theoretical Innovation Prize der US-amerikanischen Society for Personality and Social Psychology (SPSP), zusammen mit Roland Deutsch
  • 1998-1999 Theodor Heuss-Professur an der New School in New York, USA
  • 1990 Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

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