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Wahljahr: | 1987 |
Sektion: | Wissenschafts- und Medizingeschichte |
Stadt: | Cambridge, MA |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Hochdruckphysik, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie der Naturwissenschaften, Wissenschaft und Gesellschaft, Wissenschaftlerbiografien, Albert Einstein
Gerald Holton ist ein US-amerikanischer Physiker und Wissenschaftshistoriker. Er gilt als einer der führenden Vertreter der Hochdruckphysik sowie der Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaften. Er hat wegweisende Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts veröffentlicht.
Das Augenmerk Gerald Holtons liegt auf den Wechselbeziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft erforscht. Dabei hat er untersucht, wie die Wissenschaft die Kultur einer Gesellschaft prägt und wie die kulturelle Matrix jeder historischen Ära die wissenschaftliche Praxis beeinflusst. In seinen Beiträgen zur Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hat er kulturelle, soziologische und geschlechtsspezifische Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufgezeigt.
Zudem hat er erforscht, was Wissenschaft anstößt und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler antreibt. Dabei hat er humanistische Denkprozesse als Triebfeder für Forschende analysiert und allgemeine Themen identifiziert, die immer wieder im Denken von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auftauchen. Im Fokus standen Wissenschaftler wie Johannes Kepler, Isaac Newton und Albert Einstein. Gerald Holton hat wesentlich dazu beigetragen, dass der dokumentarische Nachlass von Albert Einstein bewahrt und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zugänglich gemacht wurde.
Gerald Holton ist – vor dem Hintergrund seiner persönlichen Biografie – zudem bekannt für seine Studien über das Schicksal von Kindern, die aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen mussten. Verbunden hat er damit auch die Warnung vor wissenschaftsfeindlichen Bewegungen und den Gefahren, die damit für eine Gesellschaft einhergehen.
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