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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2019 |
Sektion: | Innere Medizin und Dermatologie |
Stadt: | Göttingen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Pathophysiologie und Behandlung der Herzinsuffizienz; Regenerative, molekulare und biophysikalische Therapiemaßnahmen bei Herzinsuffizienz
Gerd Hasenfuß ist Kardiologe. Sein Forschungsschwerpunkt sind Herzerkrankungen, insbesondere die Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Er erforscht die molekularen Grundlagen von Herzinsuffizienz und arbeitet an neuen, wirksameren Therapien.
Die Herzschwäche gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Sie entsteht zum Beispiel durch zu hohen Blutdruck, nach einem Herzinfarkt oder nach einer Herzmuskelentzündung. Betroffene sind weniger belastbar, leiden an Luftnot und haben eine geringere Lebenserwartung. Vorläufer ist fast immer ein vergrößertes Herz (Hypertrophie).
Gerd Hasenfuß beschäftigt sich mit Untersuchungen zur Ursache der Herzinsuffizienz und der Identifikation und Entwicklung neuer Behandlungsverfahren. Dies beinhaltet technische Herzkatheter-Behandlungsmethoden, und neue medikamentöse und zelluläre Strategien. Dazu untersucht Hasenfuß Signalwege, die bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen. Er analysiert Kommunikationswege zwischen unterschiedlichen Zellen im Herzen sowie Wege zwischen den kleinsten Funktionseinheiten in Herzzellen, den funktionellen Mikrodomänen.
Gerd Hasenfuß hat wesentlich zu klinischen Erprobungen und Weiterentwicklungen eines neuen Therapieverfahrens zur Behandlung der diastolischen Herzinsuffizienz (Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion, HFpEF) beigetragen. Dieses Verfahren (InterAtrial Shunt) beruht auf der katheterbasierten Implantation eines Stents in der Vorhofscheidewand, um eine Verbindung zwischen linker und rechter Vorkammer dauerhaft zu erhalten. Hierdurch kommt es zu einer Entlastung der Lungenstrombahn, zu einer Abnahme der Atemnot und einer besseren Belastbarkeit der Patienten.
Die Arbeitsgruppe um Gerd Hasenfuß untersucht Gewebe- und Bioproben, die bei Patienten nach Implantation einer Aortenklappe mit einem Katheterverfahren gewonnen werden. Daraus werden genetische und molekulare Merkmale identifiziert, die Vorhersagen über den weiteren Verlauf der Erkrankung ermöglichen. So konnten spezifische Veränderungen identifiziert werden, die einen ungünstigen Verlauf nach Katheterimplantation vorhersagen. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden gegenwärtig spezifische Behandlungsverfahren für diese Patientinnen und Patienten entwickelt.
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