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Senator der Sektion Chemie
Wahljahr: | 2011 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Münster |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Organometallchemie, Katalysechemie, „frustrierte Lewis-Paare“ (FLPs), freie Radikale, Katalysatorensysteme, Ziegler-Natta-Katalysatoren
Gerhard Erker ist Chemiker. Schwerpunkte seiner Forschung sind die Katalyse- und die Organometallchemie. Er erforscht sogenannte „frustrierte Lewis-Paare“ (FLPs), die ungewöhnliche Verbindungen eingehen und schnelle Reaktionen ermöglichen.
Gerhard Erker erforscht mit seiner Arbeitsgruppe die Aktivierung kleiner Moleküle durch sogenannte „frustrierte Lewis-Paare“ (FLPs). Grundlage ist das Lewis-Säure-Base-Konzept. Dabei werden Säuren und Basen so verändert, dass sie nicht mehr miteinander reagieren; daher die Bezeichnung „frustriert“. Sie neutralisieren sich nicht mehr und können beide in einer Lösung reaktionsbereit vorkommen. Zusammen gehen FLPs mit vielen chemischen Grundbausteinen ungewöhnliche Verbindungen ein und ermöglichen schnelle Reaktionen. Gerhard Erker hat Reaktionsprofile der frustrierten Lewis-Paare entdeckt und beschrieben. So zum Beispiel die Aktivierung von Wasserstoff, die auf diesem Weg ohne Metalle ablaufen kann. Die FLPs dienen hierbei als aktive metallfreie Hydrierungskatalysatoren. FLPs binden aber auch an das Treibhausgas Kohlendioxid oder an Stickstoffmonoxid. Hierbei reagieren die FLPs sogar zu einer neuen Klasse freier Radikale (persistente Radikale).
Gerhard Erker hat mit seiner Arbeitsgruppe hochaktive Katalysatorsysteme geschaffen. Für homogene Ziegler-Natta-Katalysatoren haben die Wissenschaftler mithilfe von Lewis-Basen neuartige Aktivierungsverfahren entwickelt. Ziegler-Natta-Katalysatoren spielen bei der Herstellung von Kunststoffen eine Rolle, wie zum Beispiel Polyethylen und Polypropylen. Gerhard Erker hat wesentlich zur Entwicklung dieses Arbeitsgebietes beigetragen und es mit seiner Forschung vorangebracht.
Im Laufe seiner wissenschaftlichen Laufbahn hat Gerhard Erker internationale Kooperationen mit Forschern in China, in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Frankreich aufgebaut. Zudem setzte er sich für die internationale Vernetzung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, zum Beispiel als Sprecher des ersten deutsch-japanischen Graduiertenkollegs.
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