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Wahljahr: | 2013 |
Sektion: | Innere Medizin und Dermatologie |
Stadt: | Lausanne |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Plattenepithelkarzinom, Differenzierung, Notch-Signalweg, Krebsfelder, Prävention
Gian-Paolo Dotto ist ein italienischer Arzt und Genetiker, der die Pathogenese von Hauttumoren, insbesondere des Plattenepithelkarzinoms, erforscht. Er konnte zeigen, dass gleiche Signalwege sowohl eine tumorfördernde als auch eine tumorhemmende Wirkung vermitteln können. Außerdem untersucht er sogenannte Krebsfelder, die der Entwicklung bösartiger Tumoren den Boden bereiten und leitet daraus Präventionsmöglichkeiten ab.
In gesundem Gewebe differenzieren sich pluripotente Stammzellen zu organspezifischen Zellen mit bestimmten Funktionen. Normalerweise ist dieser Differenzierungsprozess irreversibel. Bei Krebserkrankungen jedoch scheint die Zellidentität verloren zu gehen und viele Prozesse geraten aus dem Gleichgewicht. Hemmende Signale werden nicht mehr erkannt oder ausgeführt, was zu einer ungehinderten Ausbreitung von mehr oder weniger stark entdifferenzierten Tumorzellen führt.
Gian-Paolo Dotto erforscht diese Zusammenhänge insbesondere bei Plattenepithelkarzinomen von Haut und Lunge, wobei das Plattenepithelkarzinom von den hornbildenden Keratozyten ausgeht. Sein Labor fokussiert sich auf die Rolle der intrazellulären und extrazellulären Kommunikation in frühen Krebsstadien. Die Forschungsgruppe untersucht, wie Veränderungen in grundlegenden Entwicklungs- und hormonellen Signalwegen die Krebszellen und die krebsassoziierten Fibroblasten beeinflussen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Notch-Signalweg, der bei der Zell-Zell-Kommunikation eine wesentliche Rolle spielt.
Ein weiterer Schwerpunkt Gottos liegt auf der Pathologie der Feldkanzerisierung, einer flächigen Hautschädigung, bei der zahlreiche krebsartige Hautveränderungen in einem bestimmten Areal dicht nebeneinander liegen und sich einzelne Läsionen nicht mehr oder kaum noch voneinander abgrenzen lassen.
Gian-Paolo Dotto setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, molekularbiologische Erkenntnisse zu nutzen, um Krebserkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen.
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