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Prof. Dr.

Gunter S. Fischer

Vizepräsident der Leopoldina von 2000 - 2010

Wahljahr: 1993
Sektion: Biochemie und Biophysik
Stadt: Halle
Land: Deutschland
CV Gunter S. Fischer - Deutsch (pdf)
CV Gunter S. Fischer - Englisch (pdf)

Forschung

Gunter S. Fischer ist ein renommierter Chemiker und Enzymforscher. In den 1980er Jahren führten seine Arbeiten zur Entdeckung einer neuen Enzymklasse, die eine fundamentale Bedeutung für die Regulationsmechanismen tierischer und menschlicher Zellen besitzt. Diese Entdeckung liefert bis heute für die Proteinforschung und Biomedizin ─ so zum Beispiel für die Immunologie und Infektionsbiologie ─ neue Einsichten und eröffnet große Perspektiven für die Medikamentenentwicklung.

Fischer studierte in Halle Chemie, wurde an der dortigen Universität promoviert und war anschließend als Hochschuldozent tätig. Mitte der 1980er Jahre machte der Wissenschaftler eine Entdeckung, die international für Aufsehen sorgte. Fischer identifizierte körpereigene Eiweiße, die Strukturen anderer Proteine beeinflussen können. Diese „Faltungshelfer“ verändern die räumliche Struktur von Molekülen und beeinflussen damit, ob und wie die Proteine wirken. Nach der Wende gründete die Max-Planck-Gesellschaft in Halle unter seinem Direktorat die Max-Planck Forschungsstelle für Enzymologie der Proteinfaltung.

Für seine Forschung entwickelte Fischer eine Reihe von Forschungsansätzen, die zu zahlreichen weiteren Entdeckungen auf dem Feld der Biokatalyse beitrugen. Gunter S. Fischer wurde mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet und ist Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiker. 1993 wurde der Forscher in die Sektion Biochemie und Biophysik der Leopoldina aufgenommen. Von 2000 bis 2010 war Fischer Vizepräsident der Akademie.

Hauptarbeitsgebiete:

Chemie proteolytischer Reaktionen (organisch-chemische Untersuchungen an den Peptidsubstraten der Proteasen und an spezifischen Proteasen, Katalysemechanismus für Serinproteasen, Inaktivierung von Serin- und Cysteinproteasen, prolinspezifische Proteasen)

Anwendungen von Enzymen für labordiagnostische Fragestellungen

Trägerfixierte Enzyme

Proteinfaltung (Prolinchemie, Entdeckung einer neuartigen Klasse konformationsumwandelnder Enzyme, der Peptidyl-Prolyl-cis/trans-Isomerasen)

Werdegang

  • seit 1997 Leitender Direktor der Max-Planck-Forschungsstelle für Enzymologie der Proteinfaltung, Halle (Saale)
  • seit 1992 Lehrstuhlinhaber und Professor für Molekulare Biochemie am Institut für Biochemie und Biotechnologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • 1992-1997 Gruppenleiter der Max-Planck-Arbeitsgruppe „Enzymologie der Peptidbindung“
  • 1990 Gastprofessor am Institut für physiologische Chemie an der Universität Würzburg
  • 1989-1990 Leiter des Fachbereichs Biochemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • 1987-1988 Wissenschaftler am Biotechnischen Institut des Pharmazeutischen Kombinats GERMED in Berlin
  • 1971-1987 unabhängiger Wissenschaftler und Lehrassistent, festangestellter Dozent an der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg, Fachbereich Biologie
  • 1979 Habilitation und Lehrbefähigung (facultas docendi) in Biochemie; Habilitationsschrift: „The biochemical view of the amide group reactivity”
  • 1967-1971 Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Biochemie; Promotionsschrift: „Untersuchungen zur Struktur und Reaktivität von alpha-Ketosäuren und alpha-Ketosäureamiden im Hinblick auf ihre biologische Funktion”
  • 1962-1967 Diplom an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Organische Chemie (Prof. Wolfgang Langenbeck)
  • 1949-1962 Grundschule, Oberschule, Berufsausbildung in den Leunawerken Merseburg; Facharbeiter der chemischen Produktion

Funktionen

  • 2000-2010 Vizepräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle (Saale
  • seit 1999 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
  • 1996-1999 Komiteemitglied und Vizepräsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)
  • 1996-1998 Gewähltes Mitglied des Senats der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • seit 1994 Beratender Redakteur des Journals „Biological Chemistry“
  • seit 1994 Ad-hoc-Gutachter für verschiedene große Unternehmen (VolkswagenStiftung, Boehringer Ingelheim Fonds, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Fonds der Chemischen Industrie)
  • seit 1994 Ad-hoc-Gutachter für verschiedene Journale (Cell, Science, Journal of the American Chemical Society, European Journal of Biochemistry, Molecular Microbiology, FEBS Letters, Biochemical Journal, EMBO Journal, Journal of Biological Chemistry, Journal of Molecular Biology, Angewandte Chemie)
  • 1992-2000 Gewähltes Mitglied des Prüfungsausschusses für Biochemie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 1992-1995 Deutsches Ausschussmitglied des Human Frontier Science Program (HFSPO) Grant Review Committee
  • 1991-2002 Ständiges Mitglied des Forschungsausschusses des Deutschen Verbandes der Chemischen Industrie, Fonds der Chemischen Industrie (VCI)

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2013 Cothenius-Medaille der Leopoldina
  • 2002 Fritz-Lipmann-Ehrenvortrag der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V. (GBM)
  • 2002 Max-Bergmann-Medaille der Max-Bergmann-Gesellschaft
  • 1993 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 1993 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • 1991 Boehringer-Ingelheim-Vortragsreise
  • 1990 Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie
  • 1990 Vollmitglied der Berlin-Brandenburg Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • 1990 Karl-Lohmann-Medaille der Biochemischen Gesellschaft der DDR

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